Nebenwohnsitze

Platter nach Razzia: Umgehung der Corona-Verordnungen "inakzeptabel"

Archivbild aus St. Anton vom Wochenende Anfang Jänner, als noch der Ski-Weltcup zu Gast war. Doch auch danach kehrte keine Ruhe ein.
Archivbild aus St. Anton vom Wochenende Anfang Jänner, als noch der Ski-Weltcup zu Gast war. Doch auch danach kehrte keine Ruhe ein.APA/EXPA/JOHANN GRODER
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Der Tiroler Landeshauptmann betonte die Richtigkeit eines harten Vorgehens und erhält dabei Unterstützung von den Ministern Anschober und Nehammer. In Niederösterreich blieb der Andrang auf die Skigebiete zum Ferien-Auftakt aus.

Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) hat am Samstag die Umgehung der Covid-Verordnungen als "absolut inakzeptabel" bezeichnet. Die am Freitag in St. Anton am Arlberg undim Stanzertal durchgeführte Razzia mit 96 Anzeigen habe deutlich gemacht, "wie wichtig ein hartes Vorgehen ist", so Platter am Samstag. Auch Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) sprachen sich für eine Bestrafung bzw. eine "Aktion Scharf" aus.

In St. Anton und im Stanzertal wurden Zweitwohnsitze kontrolliert, überprüft wurden dabei meldegesetzliche Auflagen und die Widmungskonformität der Zweitwohnsitze. Auch möglichen Übertretungen der Covid-19-Einreiseverordnung wurde nachgegangen. Die Kontrolle von 44 Unterkünften bzw. 133 Personen hatte 96 Anzeigen zur Folge, zudem wurden 29 Sicherheitsleistungen eingehoben.

"Es gibt klare Regeln, die für alle gelten und auch einzuhalten sind. Bei Covid-Verstößen gibt es null Toleranz", stellte Platter fest. Der Kontrolldruck seitens der Behörde und Exekutive werde weiterhin aufrechterhalten.

Anschober: „Auflagen sind einzuhalten"

Unterstützung in seiner Haltung erhielt der Landeshauptmann sowohl von Anschober als auch von Nehammer. Nur durch die Einhaltung der Schutzmaßnahmen sei es zu schaffen, die Infektionszahlen weiter zu senken, sagte Anschober. "Auflagen und Vorgaben sind einzuhalten. Wer sie umgeht und trickst, schadet der ganzen Gesellschaft", so der Gesundheitsminister. Es brauche daher eine "Aktion Scharf" und intensive Kontrollen, denn Tricksereien dürften sich nicht lohnen.

"Wer sich nicht an die Covid-19-Maßnahmen hält und sich damit ungerechtfertigt im Land aufhält, muss auch bestraft werden", unterstrich Nehammer. Man werde weiterhin "ein Auge darauf haben, dass die Bestimmungen zur Bekämpfung der Pandemie eingehalten werden", so der Innenminister.

Weniger Andrang in Niederösterreich zu Ferienbeginn

In den niederösterreichischen Skigebieten hat es zu Beginn der Semesterferien am Samstag unterdessen noch freie Kapazitäten gegeben. Markus Redl, Geschäftsführer der Bergbahnen-Beteiligungs GmbH, erklärte dies mit den Wetterbedingungen. Hermann Doppelreiter (ÖVP), Bürgermeister der Gemeinde Semmering, sprach von einem "überschaubaren Andrang". Zuletzt hatte das aufgrund der nahen Metropole Wien oft anders ausgeschaut.

"Wir haben wesentlich mehr Gäste erwartet. Auf dem Parkplatz gibt es noch freie Kapazitäten", so Doppelreiter. Für den Spätnachmittag und Abend waren noch Onlinetickets verfügbar. Lediglich der Parkplatz für Spaziergänger und Rodler war gut gefüllt. "Es ist bei weitem nicht so voll wie erwartet", die Corona-Bestimmungen können locker eingehalten werden, erklärte der Bürgermeister und verwies etwa auf die Sperre des mittleren Drehkreuzes, womit die 2-Meter-Abstands-Vorgabe eingehalten werden kann.

Doppelreiter will aber nicht von der heutigen Besucherzahl auf den morgigen Sonntag schließen: "Warum heute weniger los ist, kann ich nicht sagen, jeder Tag ist anders. In der Vergangenheit war es so, dass der Sonntag der stärkere Tag war. Ich denke morgen wird mehr Andrang sein."

Gute Ticket-Buchungen in den nächsten Tagen

Redl hingegen meinte: "Es wird wohl am Wetter liegen." Für die kommenden Tage sei man gut gebucht, dies zeige das Online-Ticket-System: "Aber wir sind nicht komplett ausgebucht." Speziell am Montag und Dienstag herrsche eine gute Buchungslage: "Da ist auch besseres Wetter angesagt."

Um den nunmehr obligatorischen Zwei-Meter-Abstand zu gewährleisten, seien die Kontingente auf 40 Prozent heruntergefahren worden: "Wir haben alles getan, damit das strukturell möglich ist." Redl appellierte aber auch an die Eigenverantwortung: "Das klappt."

(APA)

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