Bund und Länder beraten am Montag, wie es mit dem Lockdown weitergeht

Bundeskanzler Kurz und Gesundheitsminister Anschober wollen am Montag mit Experten und Landeshauptleuten das weitere Vorgehen besprechen.
Bundeskanzler Kurz und Gesundheitsminister Anschober wollen am Montag mit Experten und Landeshauptleuten das weitere Vorgehen besprechen.APA/ROLAND SCHLAGER
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Eine Öffnung dürfte nur in Verbindung mit vielen Tests und FFP2-Maskenpflicht kommen. An der Grenze scheinen Verschärfungen möglich. Die Bund-Länder-Konferenz will auch über den Einsatz des AstraZeneca-Impfstoffs entscheiden.

Am kommenden Montag berät die Bundesregierung wieder mit Experten, den Oppositionsparteien und den Landeshauptleuten zur weiteren Vorgehensweise in der Bekämpfung der Pandemie nach dem 8. Februar. Im Zentrum stehen mögliche Öffnungsschritte bei Schulen und im Handel. Gemeinsam mit den Expertinnen und Experten soll das aktuelle Infektionsgeschehen bewertet werden. Die Anzahl der Neuinfektionen weist nach wie vor einen leichten Trend nach unten auf. Gleichzeitig verbreiten sich die infektiöseren Virus-Varianten, wie die Briten-Mutation, in Österreich immer mehr und machen damit den Erfolg des aktuellen Lockdowns teilweise zunichte.

In Ostösterreich ist bereits davon auszugehen, dass sich der Anteil der der Mutanten aus Großbritannien an den Neuinfektionen im zweistelligen Prozentbereich befindet – mit steigender Tendenz. In West-Österreich ist der Anteil noch im einstelligen Prozentbereich. Erste Auswertungen aus Tirol ergeben etwa einen Anteil von acht Prozent. Diese Woche sei die Lage intensiv mit Fachexperten und der Wissenschaft analysiert und unterschiedliche Szenarien überprüft worden, heißt es in einer Mitteilung des Bundeskanzleramts.

„Die Mutationen bremsen eine vollkommene Lockerung. Wir werden am Montag unter Berücksichtigung der Infektionslage sowie der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Situation mit den Landeshauptleuten über den Plan für die Zeit nach dem 8. Februar entscheiden“, wird Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in der Aussendung zitiert.

Öffnungsschritte nur mit strengen Begleitmaßnahmen

Mögliche Öffnungsschritte seien nur unter strengen Begleitmaßnahmen möglich. Regelmäßiges Testen, der Mindestabstand und das Tragen von FFP2-Masken werde dabei jedenfalls eine wichtige Komponente sein. Im Raum stehen allerdings auch weitere Verschärfungen. So werden stärkere Einreiseregeln und Grenzkontrollen in Erwägung gezogen, um die Verbreitung der Mutationen aus dem Ausland noch stärker einzubremsen.

Mit den Bundesländern soll darüber hinaus diskutiert werden, wie der neu zugelassene Impfstoff von AstraZeneca eingesetzt werden soll. Die Europäische Arzneimittel Agentur hat den Impfstoff für alle Altersgruppen zugelassen. Auf Basis der Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums soll mit den Landeshauptleuten gemeinsam entschieden werden, wie der Impfplan in den kommenden Wochen ausgestaltet werden soll.

„Mit einem klugen und vorsichtigen Vorgehen müssen wir Zeit gewinnen, damit parallel die Impfungen schrittweise umgesetzt werden können. Über 212.000 Impfungen sind bereits durchgeführt”, sagt Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) der Aussendung zufolge.

(Red.)

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