Queen of Tejano

Der ewige Latin-Popstar: Wer war Selena?

Selena Quintanilla starb 1995 mit nur 23 Jahren. Ruhig wurde es um sie aber nie: Im Bild feiern Fans 2017 die Enthüllung ihres Sterns am Walk of Fame.
Selena Quintanilla starb 1995 mit nur 23 Jahren. Ruhig wurde es um sie aber nie: Im Bild feiern Fans 2017 die Enthüllung ihres Sterns am Walk of Fame. Chris Pizzello / AP / picturedes
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Selena Quintanilla, die früh gestorbene Pionierin der Latin Urban Music, wäre heuer 50 Jahre alt geworden. Sie wird mit Grammy, Netflix-Serie und eventuell einem texanischen Feiertag geehrt.

Der Tod ist der wohl verlässlichste Marketingmanager in der Popmusik. Bei Künstlern wie Jimi Hendrix und Tupac Shakur wirkt es wegen der beständig sprudelnden Veröffentlichungen so, als würden sie nach ihrem Tod mehr arbeiten als zu ihren Lebzeiten. Ähnlich verhält es sich bei Selena Quintanilla, die kurz vor ihrem 24. Geburtstag von der Präsidentin ihres Fanclubs ermordet wurde.

Sechs Wochen davor performte Selena noch vor 61.000 begeisterten Texanern beim Houston Livestock Show and Rodeo. Voller Lebenslust sang sie ihre Hits, tanzte im dunkellila Glitzereinteiler aufreizende Choreografien. Der Golf von Mexiko war ihr künstlerisches Aufmarschgebiet. Das nicht erst, seitdem sie 1990 ihren Durchbruch hatte. Sie galt schon in Teenagerjahren als „Queen of Tejano“, diesem mexikanisch-amerikanischen Mischstil.

1995, in ihrem Todesjahr, nahm Selena gerade ihr erstes englischsprachiges Album auf. Der Crossover wäre wohl geglückt. Sie war auf dem besten Wege, ihr sinnlich-wildes Tex-Mex-Gemisch ähnlich populär zu machen, wie es der in Havanna geborenen Gloria Estefan mit ihrem Hybrid aus Salsa und Discopop geglückt war. Der traditionell von Akkordeon und Polkarhythmus dominierte Tejano bekam bei Selena noch weitere Gewürze verabreicht. Am gewagtesten passierte die Genregrenzenerweiterung beim posthum veröffentlichten „Techno Cumbia“. Mit ihrer rüden Mischung aus Rap, Cumbia und Dancehall nahm die Nummer die Ästhetik der heutigen Latin Urban Music à la Reggaeton vorweg.

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