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"Spuren des Bösen": Finale ohne Erlösung

Spuren des Boesen - Schuld
Spuren des Boesen - SchuldORF
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Verhörspezialist Richard Brock verabschiedet sich mit einem dramatischen Showdown. Heino Ferch ging die Arbeit an diesem depressiven Charakter „an die Nieren“. Aber er hat ihn gern gespielt, auch wegen des Schauplatzes Wien.

Gleich am Anfang sieht man Richard Brock in einer Vorblende am Boden kauern. Die Hände voller Blut lehnt er zusammengesackt an einem Container, der – wie man später erfährt – die gesammelten Recherchen über seinen Widersacher enthält: An der Wand hängen Fotos, Dokumente, mit Verbindungspfeilen markierte Personen, von denen die meisten schon tot sind. Nein, das ist nicht die Außenstelle des Kommissariats, es sind Zeugen eines verbissenen, privaten Feldzugs gegen einen korrupten Polizisten und Mörder, der sich über drei Episoden von „Spuren des Bösen“ hinzog. In „Schuld“ (heute im Hauptabend von ORF 2) steuern Brock und sein Widersacher (zum Fürchten: Juergen Maurer) auf ein Finale zu, das – so viel sei vorab verraten – am Ende auch keine wirkliche Erlösung bringen wird.


„Eigentlich lebensunfähig“. Kriminalpsychologe Brock, der sich als Verhörspezialist nicht nur einen Namen, sondern eben auch Feinde gemacht hat, ist seit 2011 auf Sendung – und eine der düstersten Figuren des deutschsprachigen Krimigenres. Aber auch eine beliebte: Bis zu 25 Prozent Marktanteil bzw. 683.000 Zuseher (beste Folge: „Zauberberg“, 4. 12. 2013) erreichte das Format am „Tatort“-Sendeplatz. Fast immer mehr als eine halbe Million. Leichte Kost war das nie. „Das ist ja ein eigentlich lebensunfähiger, ziemlich depressiver Charakter mit einem fachlich sehr klugen Gehirn“, beschreibt Heino Ferch im Gespräch mit der „Presse am Sonntag“ die Figur, die er in den insgesamt neun Folgen verkörpert hat. „Der Mann steckt tief in einem Sumpf von Schwierigkeiten und hat sich da vielleicht selber hineinmanövriert.“ Weil er ein Gerechtigkeitsfanatiker ist – und offene Rechnungen auch einfordert, bzw. bezahlt.

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