Visum

London öffnet die Tore für Hongkonger

Visaerleichterungen nach Eingriff in Grundrechte durch China.

London/Hongkong. Als Reaktion auf ein umstrittenes Pekinger Sicherheitsgesetz für Hongkong hat die britische Regierung Visaerleichterungen für eine große Anzahl von Menschen in Hongkong eingeführt. Die neue Regelung, die am gestrigen Sonntag in Kraft trat, könnte mehreren Millionen Bürgern der ehemaligen Kronkolonie den Weg zur britischen Staatsangehörigkeit ebnen.

Inhaber eines sogenannten BNO-Passes (British National Overseas) können künftig Aufenthaltsgenehmigungen von bis zu fünf Jahren für das Vereinigte Königreich beantragen – das entspricht der Mindestdauer für einen Antrag auf Einbürgerung. Bisher erlaubte der Status lediglich das visafreie Reisen nach Großbritannien. Die chinesische Regierung hatte sich über diesen Schritt verärgert gezeigt und angekündigt, die BNO-Pässe nicht mehr anzuerkennen.

Derzeit besitzen rund 350.000 Hongkonger BNO-Reisepässe. Theoretisch Anspruch darauf haben Menschen, die vor der Rückgabe der ehemaligen Kronkolonie an die Volksrepublik im Jahr 1997 geboren wurden, und deren enge Familienangehörige. Das sind schätzungsweise etwa 5,4 Millionen Personen. Wie London mitteilte, wird in den kommenden fünf Jahren mit bis zu 322.000 Anträgen für das Aufenthaltsrecht gerechnet. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.02.2021)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.