Corona-Impfstoff

Biontech will der EU bis zu 75 Millionen Dosen mehr liefern

Puurs im Nordosten Belgiens ist einer der Produktionsstandorte für den Impfstoff von Biontech/Pfizer.
Puurs im Nordosten Belgiens ist einer der Produktionsstandorte für den Impfstoff von Biontech/Pfizer.APA/AFP/BELGA/JONAS ROOSENS
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Das Unternehmen will seine Produktionskapazitäten um mehr als 50 Prozent ausbauen und kündigt an, womöglich im zweiten Quartal deutlich mehr in die EU liefern zu können, als bisher geplant.

Biontech will im zweiten Quartal viele Millionen zusätzliche Dosen seines Corona-Impfstoffs an die EU liefern. "Wir arbeiten weiterhin an der Erhöhung der Lieferungen ab der Woche vom 15. Februar, um die vertraglich festgelegte Lieferung der vollen Menge an Impfstoffdosen im ersten Quartal sicherzustellen", teilte Biontech-Finanzvorstand Sierk Poetting Montagfrüh mit. "Außerdem könnten wir im zweiten Quartal bis zu 75 Millionen Dosen mehr an die Europäische Union ausliefern."

"Um der gestiegenen weltweiten Nachfrage gerecht zu werden, planen wir, im Jahr 2021 zwei Milliarden Dosen unseres Covid-19-Impfstoffs herzustellen. Dafür werden wir die zuvor geplante Produktion von 1,3 Milliarden Impfdosen um mehr als 50 Prozent steigern. Die Maßnahmen, um unsere Produktionskapazitäten zu erweitern, laufen nach Plan", hieß es weiter in der Mitteilung.

Von der Leyen sieht EU vor „schwieriger Phase"

Derzeit hat die EU aber noch mit Lieferengpässen zu kämpfen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sieht den Staatenverbund aber auf dem richtigen Weg. Inzwischen seien zwölf Millionen Menschen in der Europäischen Union geimpft worden, das sei eine "stattliche Zahl" im Verhältnis zu den rund 370 Millionen erwachsenen EU-Bürgern. Man sei "gut vorangekommen", bilanzierte die CDU-Politikerin am Sonntag im ZDF-"heute journal".

Zwar gebe es nun "noch mal eine schwierige Phase" im Februar und März. Aber im zweiten Quartal seien dann deutlich mehr Impfdosen zu erwarten, weil es Startschwierigkeiten überwunden und weitere Impfstoffe zugelassen werden. Ziel der EU sei es, dass bis zum Ende des Sommers 70 Prozent der Erwachsenen in der EU geimpft seien. "Wenn wir das geschafft haben, ist das eine gewaltige Leistung."

AstraZeneca liefert jetzt doch 40 Millionen Dosen

Von der Leyen verwies erneut darauf, dass der britisch-schwedische Hersteller AstraZeneca im ersten Quartal nun doch mehr Impfstoff an die Europäische Union liefern werde als angekündigt. Es kämen neun Millionen Dosen hinzu, also insgesamt 40 Millionen Dosen. Das ist die Hälfte der ursprünglich anvisierten Menge von 80 Millionen Dosen.

Die Impfungen in Deutschland und der EU hatten kurz vor dem Jahreswechsel begonnen. Begleitet waren die ersten Wochen von Lieferschwierigkeiten einzelner Hersteller, Problemen bei der Terminvergabe und viel Unmut über fehlenden Impfstoff. Neben den Vakzinen von Biontech/Pfizer und Moderna hatte die EU am Freitag auch jenes von AstraZeneca zugelassen.

(APA/dpa/Reuters)

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