Deutsches Glücksspiel-Monopol weg: Klubs jubeln

2006 musste Bremen bwin von der Brust nehmen
2006 musste Bremen bwin von der Brust nehmen(c) AP (Herbert Knosowski)
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Der Europäische Gerichtshof erklärte das deutsche Monopol für Glücksspiel und Sportwetten für unzulässig. Die Vereine hoffen auf einen Geldsegen und auf mehr internationale Wettbewerbsfähigkeit.

Das deutsche Monopol für Glücksspiel und Sportwetten gilt ab sofort nicht mehr. Die Wettanbieter und Vereine hoffen dadurch jetzt auf einen warmen Geldregen. Durch das Wettmonopoal entgingen den deutschen Fußball-Bundesliga-Klubs geschätzte 300 Millionen Euro pro Jahr. Werder Bremen etwa musste 2006 den Trikotsponsor-Aufdruck "bwin" entfernen. Ausländische Klubs mit Sportwettenanbietern auf der Brust, wie etwa Real Madrid, mussten bei Spielen in Deutschland ebenfalls mit "nackter Brust" spielen.

Das könnte sich jetzt schnell ändern. "Der deutsche Markt könnte deshalb sehr schnell aufholen, was er derzeit verliert. Alleine durch die Konkurrenz wird der Preis für Top-Plattformen wie ein Trikot beim FC Bayern oder Schalke steigen", sagte Wettexperte Max Stahl vom Kölner Unternehmen Sport+Markt am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa.

Auch Randsportarten könnten sich auf neue Einnahmen einstellen. Dort seien beispielsweise noch nicht alle Banden besetzt. "Zwar ist der Fußball Nummer Eins, Zwei und Drei in Deutschland und das Sponsoringvolumen der Top-100-Sponsoren in diesem Bereich beträgt 67 Prozent. Trotzdem würden gerade Eins-gegen-Eins-Sportarten oder Sportarten mit schnell wechselnden Spielständen wie Tennis, Basketball oder Handball profitieren", sagte Stahl. Diese seien attraktiv, da sie sich besonders für Live-Wetten eignen, bei denen auf aktuelle Geschehnisse gesetzt werden kann.

(APA)

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