Die Lockerung im Handel und in den Schulen ist vor allem ein Signal an die Wirtschaft. Nun gilt es, eine Insolvenzwelle zu verhindern. Kurzarbeit und Pleitenmoratorium dürften neuerlich verlängert werden.
Die Lockerung des Lockdowns fällt wie erwartet sehr dosiert aus. Der Handel darf nächste Woche wieder aufsperren, die Sicherheitsbestimmungen sind allerdings noch strenger als zuvor. Es dürfen nur noch halb so viele Kunden eingelassen werden. Händler befürchten bereits lange Menschenschlangen vor den Geschäften, ähnlich wie in den wenigen Einkaufstagen vor Weihnachten. Mit der teilweisen Öffnung der Schulen und den damit verbundenen Auflagen werden vermutlich mehr die berufstätigen Eltern als die Schüler entlastet. Die Wirtschaft braucht dringend positive Signale. Denn für viele Unternehmen beginnt die Stunde der Wahrheit.
„Es droht kein Insolvenz-Tsunami“, betont Ricardo-José Vybiral. Der Chef des Kreditschutzverbands 1870 rechnet damit, dass die Marktbereinigung in mehreren Etappen erfolgen wird. Etappe eins hat bereits begonnen.