Atomstreit

Iran meldet Satellitenträger-Test und wirbt für Vermittlung

Javad Zarif.
Javad Zarif.APA/AFP/RUSSIAN FOREIGN MINISTRY
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Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell solle im Atomstreit zwischen dem Iran und den USA die Schritte "choreografieren", meint der iranische Außenminister Mohammad Javad Zarif.

Im Atomstreit mit den USA schlägt der Iran den EU-Außenbeauftragten Josep Borrell für eine Art Vermittlerrolle vor. Der iranische Außenminister Mohammad Javad Zarif sagte dem Sender CNN, Borrell könnte die Schritte "choreografieren", die von seinem Land und den USA unternommen werden müssten. Dabei geht es darum, die aktuelle Blockade aufzulösen und eine Rückkehr zum internationalen Atomabkommen von 2015 möglich zu machen. "Es kann einen Mechanismus geben, mit dem im Grundsatz das aufeinander abgestimmt wird oder koordiniert wird, was getan werden kann", führte Zarif aus.

Nach dem Machtwechsel in den USA gibt es Hoffnungen auf einen neuen Anlauf zur diplomatischen Lösung des Atomstreits zwischen der internationalen Gemeinschaft und dem Iran. Der Konflikt hatte an Schärfe gewonnen, nachdem der damalige US-Präsident Donald Trump im Mai 2018 den Rückzug aus dem von seinem Vorgänger Barack Obama verhandelten Wiener Atomdeal mit dem Iran verkündet hatte.

Während die europäischen Unterzeichnerstaaten Deutschland, Frankreich und Großbritannien am Abkommen festhielten, begann Teheran dessen Bestimmungen sukzessive zu ignorieren. In dem Konflikt gerieten die USA und der Iran im Vorjahr sogar an den Rand offener militärischer Auseinandersetzungen, als Trump die gezielte Tötung eines iranischen Generals im Irak anordnete.

Test mit neuem Satellitenträger

Doch auch mit einer zweiten Verlautbarung macht der Iran aktuell von sich reden. Er teilte mit, am Montag erfolgreich einen neuen Satellitenträger mit dem Namen "Suljenah" getestet zu haben. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums kann die neue Trägerrakete einen bis zu 220 Kilogramm schweren Satelliten in eine Umlaufbahn von 500 Kilometern Höhe bringen. Die Trägerrakete funktioniere in drei Stufen mit zunächst festem und dann auch flüssigem Treibstoff, so das Ministerium. Der Staatssender Irib zeigte auch Bilder von dem Test, gab aber keine Details zum Ort und genauen Datum an.

Im April 2020 hatte der Iran den Satelliten "Nour-1" (Licht-1) gestartet und in zwei Stufen erfolgreich in eine Umlaufbahn von 425 Kilometern Höhe gebracht. Nach Angaben Teherans sollen die iranischen Satelliten lediglich Daten zu Wetter, Naturkatastrophen und Landwirtschaft liefern und keine militärischen Ziele verfolgen.

(APA/dpa/Reuters/Red.)

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