Diamanten

Große Steine, viel Publicity

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Durch den Kauf außergewöhnlich großer Edelsteine verändert sich die Welt der Haute Joaillerie.

Größer ist besser. Dieses Motto verfolgt das Luxusunternehmen Louis Vuitton anscheinend, wenn es um den Ankauf neuer Diamanten für seine 2009 gegründet High Jewelry Kollektion geht. Im Jänner 2020 machte das Unternehmen Schlagzeilen, als es als Käufer des weltweit zweitgrößten Rohdiamanten der Welt, dem 1758 Karat großen Sewelô, hervorging. Nur wenige Monate später, im November 2020, wurde der 549 Karat große Sethunya eingekauft.

Dafür arbeitete man mit der Miene Lucara zusammen, die sich mittels Röntgenübertragungstechnolgie darauf spezialisiert hat, besonders große Diamanten zu finden.

Louis Vuitton kaufte diesen 1758 Karat schweren Rohdiamanten.
Louis Vuitton kaufte diesen 1758 Karat schweren Rohdiamanten.  Lucara Diamond

Wachstumsmarkt für Marken

Der Appetit auf große Steinen verändert auch den Markt, ist sich Achim Berg, Leiter der Bekleidungs-, Mode- und Luxusgruppe von McKinsey & Company im Interview mit der "New York Times" sicher. Schmuck gelte als potenzieller Wachstumsmarkt, ein Großteil des Segments sei noch frei von Markenbezeichnungen. Luxusmarken wollen diese Nische füllen. "Durch den Erwerb exklusiver und sehr großer Steiner erhalten sie viel Publicity, und Kunden, die sonst nicht an diese Marke für High Jewelry gedacht hätten, werden auf sie aufmerksam."

Eine eigene hochkarätige Kreation wird auch der Juwelier Tiffany & Co., der eben erst von LVMH aufgekauft wurde, auf den Markt bringen. Und zwar wird eine Halskette neu interpretiert, die bei der Weltausstellung 1939 in New York gezeigt wurde. Herzstück der Kreation ist dabei ein 80 Karat schwerer Diamant, der größte, der je von Tiffany & Co. verkauft wird. Und damit wird die Halskette auch das teuerste Stück des Unternehmens.

Diese Halskette wird 2022 präsentiert werden.
Diese Halskette wird 2022 präsentiert werden. Tiffany & Co.

Exklusivität wahren

Aber bei diesen außergewöhnlich großen Edelsteinen geht es nicht nur um den Verkaufspreis. Vielmehr vermitteln sie Exklusivität und Luxus und das würde sich laut Experten auch auf die anderen Produkte der Marke ausweiten. Denn Marken, die für ihr luxuriöses Erbe bekannt sind, müssen dieses immer wieder stärken, um auf dem Radar der Konsumenten zu bleiben. Öffentlichkeitswirksame Diamantenkäufe könnten hier behilflich sein.

Aber es sind nicht nur große Luxusunternehmen, die Diamanten kaufen. Auch Auktionshäuser nutzen den Markt. So wurde im Oktober 2020 in Hongkong ein 102,39 Karat schwerer Diamant bei Sotheby's verkauft, ein Monat darauf in Genf der 14,83 Karat schwere pinke Diamant "Spirit of the Rose".

Der "Spirit of the Rose" wurde in Genf auktioniert.
Der "Spirit of the Rose" wurde in Genf auktioniert. (c) REUTERS (TYRONE SIU)

>>> „New York Times"

(chrile )

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