Madoff-Skandal: Klage gegen Bank Austria abgewiesen

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MadoffSkandal Klage gegen Bank(c) AP (Louis Lanzano)
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Das Geld des "Primeo"-Fonds der Bank Austria landeten großteils bei Madoff. Eine Klage wegen dieses Fonds wurde in Wien abgewiesen. Madoffs Betrugshandlungen sind nicht dem Geldhaus zurechenbar, so das Gericht.

Der US-Milliardenbetrüger Bernard Madoff beschäftigt weiter auch die österreichischen Gerichte. Vor wenigen Tagen hat das Handelsgericht (HG) Wien eine 50.000-Euro-Klage gegen die Bank Austria wegen des von ihr vertriebenen "Primeo"-Fonds, dessen Gelder großteils bei Madoff landeten, abgeschmettert. Das berichtet der "Kurier" (Donnerstag).

Im Urteil würden sämtliche heikle Klagspunkte, von der Prospekthaftung bis zur Verfehlung des Anlageziels beziwehungsweise der mangelnden Streuung des Investments, zurückgewiesen. Laut Gericht sind die Betrugshandlungen von Madoff nicht der Bank Austria zurechenbar.

Der Kläger habe sich selbst als "risikobewusst bis spekulativ" eingestuft. Eine Streuung der Veranlagung sei nur für das gesamte Portfolio des Klägers relevant gewesen, nicht aber für die eingeklagten 50.000 Euro, die in den Primeo-Fonds flossen.

Dritte Klage gegen Bank Austria wegen Madoff

Laut Bank Austria "ist dies bereits das drittel Urteil eines ordentlichen Gerichts, das feststellt, dass die Malversationen des Herrn Madoff nicht der Bank Austria angelastet werden können", wird ein Sprecher des Geldhauses zitiert.

Der Madoff-Skandal hat in Österreich hohe Wellen geschlagen. Nicht nur zahlreiche - zumeist betuchte - Anleger, sondern auch die steirische Gemeinde Hartberg sowie die Kärntner Tourismusholding (KTH) haben viel Geld verloren. Die kleine Wiener Bank Medici, an der auch die Bank Austria beteiligt war, musste im Gefolge der Affäre sogar ihre Bankkonzession zurücklegen. Gegen das Institut von Sonja Kohn sowie gegen die Bank Austria sind im In- und Ausland zahlreiche Anleger vor Gericht gezogen.

Beide Institute hatten stets betont, selbst Opfer von Madoff zu sein. Gegen Kohn, für die die Unschuldsvermutung gilt, wird unter anderem wegen Betrugs- und Geldwäscheverdachts ermittelt. Die Bankerin gilt als eine der wichtigsten Geldbeschafferinnen Madoffs, sie hat die Vorwürfe in der Vergangenheit bestritten.

(APA)

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