Wirecard-Affäre

Marsaleks BVT-Freund wurde in Psychiatrie eingeliefert

Anwältin sagt, Druck der Befragung war zu groß. Es sei nicht in Ordnung, dass ihr Mandant stundenlang ohne Anwalt befragt wurde. Der hat mehrfach dezidiert darauf verzichtet.

Wien. Jener ehemalige Abteilungsleiter des Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT), der dem ehemaligen Wirecard-Vorstand Jan Marsalek zur Flucht verholfen haben soll und sensible Datenabfragen aus dem Polizeiapparat beauftragt haben soll, wurde in die Psychiatrie eingeliefert. Er war vor rund einer Woche kurzzeitig festgenommen worden und legte ein Geständnis ab. Außerdem belastete er einen Freund und ehemaligen Kollegen schwer. Er soll ihm sensible Daten und Akten aus dem BVT besorgt haben. Der Mann sitzt in U-Haft.

Diese Zeugenaussage sei nur unter großem Druck zustande gekommen, sagt nun seine Anwältin Caroline Toifl zur „Presse“. Angesichts seines psychischen Zustands müsse überprüft werden, ob sie überhaupt verwertbar sei. Dass der Mann viele Stunden ohne Anwalt befragt wurde, sei dazu bedenklich. Laut der „Presse“ vorliegenden Akten hat der Mann aber ausführlich darauf verzichtet, die Anwältin auch weggedrückt. So ist es dokumentiert. Auch das findet Toifl auffällig: „Wo gibt es das bitte, dass alle drei Seiten festgehalten wird, dass man keinen Anwalt wünscht.“

(ath)

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