Eine Publikation in der Fachzeitschrift „The Lancet“ beschreibt eine Phase-3-Studie über den russischen Impfstoff. Diese habe eine hohe Wirksamkeit in allen Altersgruppen ergeben.
Es gebe keine zuverlässigen, in renommierten Wissenschaftszeitschriften veröffentlichten Studien über den russischen Impfstoff Sputnik V, wurde oft bemängelt. Das kann man nun nicht mehr sagen. Soeben ist eine solche Arbeit in der altehrwürdigen und höchst renommierten medizinischen Zeitschrift „The Lancet“, herausgegeben vom Elsevier-Verlag (Sitz: Amsterdam), online erschienen.
Die Arbeit, natürlich von Fachkollegen geprüft („peer-reviewed“), beschreibt eine nach strengen Regeln (randomisiert, doppelblind, Placebo-kontrolliert) durchgeführte Studie der Phase 3. Das ist die letzte Phase der klinischen Prüfung eines Impfstoffes, nach der üblicherweise erst die Hersteller um Zulassung ansuchen können. In dieser Phase werden über 10.000 freiwillige Testpersonen geimpft, eine Gruppe tatsächlich mit dem Impfstoff, die andere mit einem wirkungslosen Placebo. Dann muss man warten, bis sich genügend Testpersonen mit dem grassierenden Erreger angesteckt haben, denn erst dann kann man die Gruppen sinnvoll vergleichen – und damit feststellen, wie gut der Impfstoff vor dem Erreger schützt.
Wirksamkeit von 91,6 Prozent
Die aktuelle Studie ist eine Zwischenanalyse einer solchen Phase-3-Studie. Das Sample umfasst 21.977 Menschen über einem Alter von 18 Jahren, von denen 16.501 mit dem Impfstoff geimpft wurden und 5476 nur mit einem Placebo. 21 Tage nach der ersten Dosis hatten 16 Teilnehmer der Impfstoff-Gruppe Covid bekommen, das sind 0,1 Prozent. In der Placebo-Gruppe waren es 62, das sind 1,3 Prozent. Daraus errechnet sich eine Wirksamkeit von 91,6 Prozent. Damit hätte Sputnik V nahezu die gleiche Wirksamkeit wie die Impfstoffe von Moderna und Biontech/Pfizer, und eine höhere als jener von AstraZeneca. Dieses Ergebnis passt gut zu bisher Berichtetem.