Wirecard

Fall Marsalek belastet Beziehung zu Deutschland

Ein BVT-Beamter könnte in Deutschland spioniert haben. Ein deutscher Abgeordneter fühlt sich bespitzelt, schreibt Nehammer einen Brief. Und Kohls Ex-Geheimdienstbeauftragter reiht sich in den Wirecard-BVT-Freundeskreis.

Wien. Haben Mitarbeiter des Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) auf deutschem Boden spioniert? Haben sie über einen deutschen Bundestagsabgeordneten, sensible Informationen eingeholt? Und was hat Bernd Schmidbauer, einst Deutschlands Beauftragter für Nachrichtendienste, im BVT-Freundeskreis rund um den Ex-Wirecard-Vorstand Jan Marsalek zu suchen? Diese Fragen belasten derzeit die Beziehungen zwischen Österreich und Deutschland.

Die Beichte von W., Ex-BVT-Abteilungsleiter sowie Marsaleks Fluchthelfer und Vertrauter, hat viele neue Ermittlungsstränge aufgeworfen. W. wurde vor zwei Wochen verhaftet, sagte umfassend aus. Er befindet sich momentan in einer psychiatrischen Heilanstalt. Der Druck bei den Befragungen sei zu groß geworden, sagt seine Anwältin Caroline Toifl.

Strapazierte Freundschaft

Verständlich, denn der Mann hat sich mit seinem Geständnis selbst belastet und auch einige Freunde zu Feinden gemacht. O. war jahrzehntelang Polizei-Kollege an seiner Seite – wegen W.s Aussagen sitzt er nun in U-Haft. Er soll Datenabfragen für W. und Marsalek gegen Geld gemacht haben, so der Vorwurf.

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Anwältin sagt, Druck der Befragung war zu groß. Es sei nicht in Ordnung, dass ihr Mandant stundenlang ohne Anwalt befragt wurde. Der hat mehrfach dezidiert darauf verzichtet.

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