Die südafrikanische Mutante und neu entdeckte Sub-Varianten rücken Tirol in den Fokus. Das Gesundheitsministerium diskutiert derzeit mit dem Land Maßnahmen zur Eingrenzung. Virologin Dorothee Von Laer von der Meduni Innsbruck will Tirol ein Monat isolieren und warnt vor einem "zweiten Ischgl".
Sollte man Reisen von und nach Tirol einschränken? Ja, sagte Prognoseforscher Peter Klimek vom Complexity Science Hub Vienna zuletzt in der „Presse“. Ja, sagte auch die Tiroler Virologin Dorothee von Laer von der Medizinischen Universität Innsbruck. Im „Kurier“ fordert sie, Tirol für einen Monat zu isolieren.
Der Grund: Tirol gilt inzwischen als europäischer Hotspot der südafrikanischen Mutante des Coronavirus. Diese ist nicht nur ansteckender, sondern könnte auch zu Re-Infektionen führen bzw. könnte die Impfung nicht so gut gegen sie wirken.
Dazu kommen weitere beunruhigende Neuigkeiten: Laut von Laer sind zumindest zwei bis drei eigenständige Tiroler Mutationen der südafrikanischen Variante aufgetreten, wie sie dem "Standard" sagt. Welche Eigenschaften diese haben, weiß man aber noch nicht. Von Laer wirft dem Land Tirol Untätigkeit und Verschleierung vor: Schon vor einer Woche habe man angeboten, vor Ort rasche Sequenzierungen des Virus durchzuführen. Stattdessen würden die Proben weiter zur Ages (Agentur für Ernährungssicherheit) geschickt und erst nach ein, zwei Wochen retour kommen. Im „Kurier“ warnt Von Laer vor „einem zweiten Ischgl.“
Auch im Gesundheitsministerium ist man besorgt und schließt Reisebeschränkungen nicht aus: „Derzeit werden die Verdachtsproben aus Tirol endausgewertet. Sobald diese Ergebnisse vorliegen, werden wir mit dem Land Tirol auf Basis dieser Ergebnisse sofort das Gespräch über weitere notwendige Maßnahmen zur Eingrenzung führen. Eine möglichst breite Testung in der betroffenen Region ist der erste Schritt dazu“, heißt es auf Nachfrage. Binnen 48 Stunden werde man mehr wissen.