Der erste Prozesstag im Juli war von Schreiduellen zwischen Richter und Verteidiger und der erneuten Anzweiflung von Gaskammern durch Honsik geprägt. Im Prozess geht es um zwei Bücher Honsiks.
Der neue Prozess wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung gegen den Holocaust-Leugner Gerd Honsik geht am Donnerstag in die nächste Runde. Der erste Prozesstag am 20. Juli wurde wegen 65 von der Verteidigung eingebrachten Beweisanträgen vertagt. Die Verhandlung war von Schreiduellen zwischen Richter Andreas Böhm und Strafverteidiger Herbert Schaller und der erneuten Anzweiflung von Gaskammern durch Honsik geprägt.
Die Geschichte des Holocaust-Leugners
Der 68-Jährige wurde schon im April 2009 für zahlreiche, von ihm veröffentlichte Ausgaben der Zeitschrift "Halt!" schuldig erkannt. Die Anklagebehörde machte allerdings zwei Bücher Honsiks neuerlich zum Prozessgegenstand, nachdem das Wiener Oberlandesgericht (OLG) die zuvor verhängte Strafe von fünf auf vier Jahre Haft heruntergesetzt hatte.
Die zwei inkriminierten Werke "Schelm und Scheusal" und "Der Juden Drittes Reich" waren zwar bereits Inhalt der Anklage im vorangegangen Prozess gewesen, wurden damals jedoch zur Vermeidung von Verfahrensverzögerungen ausgeschieden. Wegen der Strafmilderung strengte die Staatsanwaltschaft eine separate Verhandlung an, in der es ausschließlich um die beiden Bücher geht.