Testbericht

„Sonos Radio“ im Test: Die Vor- und Nachteile eines Radiosenders

(c) Die Presse (her)
  • Drucken

Der Hersteller vernetzter Lautsprecher lässt für sein „Sonos Radio“ Musiker Radiosender kuratieren. „Die Presse“ hat den Sonos One und die hauseigenen Sender getestet.

Mit vernetzten Lautsprechern hat sich US-Hersteller Sonos einen Namen gemacht, nun bietet er auch selbst Inhalte dafür an. „Sonos Radio“ ist nach den USA und Großbritannien jetzt auch in Österreich erhältlich. Der Streamingservice ist für Besitzer von Sonos-Geräten kostenlos, es gibt aber Werbung. Die werbefreie Version „Sonos Radio HD“ ist kostenpflichtig und hierzulande noch nicht verfügbar. Zu hören sind zahlreiche Radiostationen, lokale und internationale, sowie exklusive Formate – etwa von Musikern kuratierte Sender.

Getestet wurde „Sonos Radio“ auf einem Sonos One Lautsprecher: Eine hübsche kleine und 1,8 Kilogramm schwere Box mit abgerundeten Ecken, 12 cm breit und 16 cm hoch. Mit Energie wird sie via Netzstecker versorgt, Akku gibt es beim getesteten Gerät keinen. Mit Tablet oder Handy verbindet sich das Gerät über das Wlan, nicht über Bluetooth (Sonos dürfte kein Fan dieser Technik sein).

(c) Die Presse (her)

Die Einrichtung der Box ist einfach. Ins Wlan findet sie mit der Sonos App und einem Knopf auf der Rückseite. Separaten Ausschaltknopf gibt es keinen, bloß Lautstärkeregler und – wenn die Box mit Amazons Alexa verbunden ist, was hier nicht der Fall war – ein Mikrofon. Reist der Sonos One in ein anderes Wlan, muss man den Verbindungsvorgang noch einmal durchführen, auch wenn Tablet oder Handy dieses Netz schon kennen.

(c) Die Presse (her)

Was kann die Sonos App nun? Unterm Musiksymbol zeigt sie „Sonos Radio“ sowie im Test auch Spotify an. Spotify funktioniert wie gewohnt, nur ist die Suche ein bisschen mühsamer: Die gemeinsame Suche für beide Musikprogramme unterscheidet streng zwischen Interpreten, Songtiteln und Sendern. Man muss also auch die richtige Kategorie antippen, um etwas zu finden.

In der App ganz oben präsentiert „Sonos Radio“ seine eigenen Inhalte, ehe man zu anderen Radiostationen kommt. Die Sender zeigt „Sonos Radio“ mit Kacheln an, die Albumcovern ähneln. Das ist zwar hübsch, hat aber auch Nachteile. Am Handy sieht man die gesamte Beschreibung eines Senders. Tippt man darauf, erscheint nicht mehr Text, sondern man sieht, welcher Song gerade gespielt wird.

(c) Die Presse (her)

Die eigenen Sender hat Sonos von bekannten Musikern kuratieren lassen: Darunter Radiohead-Sänger Thom Yorke, Alabama Shakes-Mastermind Brittany Howard und der schwedische Komponist Ludwig Göransson, der für seine Filmmusik zum Blockbuster „Tenet“ gerade für einen Golden Globe nominiert wurde. Klingt cool, hier zeigen sich aber die Nachteile eines Radiosenders gegenüber einer Playlist: Man kann nur zuhören, nichts bestimmen. Es ist nicht ersichtlich, welche Songs als nächste gespielt werden. Lieder, die einem nicht gefallen, kann man nicht überspringen. Und der Stream lässt sich nicht pausieren und später weiterhören.

Wie eben bei klassischen Radiosendern. Solche sind auf „Sonos Radio“ ebenfalls vertreten, heimische von Ö1 bis Antenne Tirol, auch internationale, aber längst nicht alles. So fehlt etwa BBC Radio One.

Der Klang der kleinen, starken Box tröstet über solche Mankos hinweg. Die Bässe im höchst tanzbaren Elektronik-Beitrag „HS“ André Bratten sorgten für Clubatmosphäre. Die Streicher am Höhepunkt von Richard Wagners „Isoldes Liebestod“ in voller Lautstärke führten die Box allerdings an ihre Grenzen. Die Nachbarn vermutlich aber auch.„Sonos Radio“, kostenfrei für alle Sonos-Geräte, werbefreie Hd-Version (7,99 Dollar in den USA und 7,99 Pfund in Großbritannien) in Österreich derzeit noch nicht erhältlich.

Sonos One: 229 Euro

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.