Wegen der Beleidigung von Weltkriegsveteranen droht dem Putin-Kritiker neuerlich eine mehrjährige Haft.
In Moskau steht Alexej Nawalny erneut vor Gericht. Wegen der angeblichen Verleumdung eines Weltkriegsveteranen hat am Freitag ein Prozess gegen den 44-Jährigen begonnen. Er sagte - wie bereits am Dienstag - in einem Glaskasten aus. Dem Oppositionellen droht eine mehrjährige Haftstrafe.
Die Justiz wirft Nawalny "unwahre" und "beleidigende" Äußerungen über einen Weltkriegsveteranen vor. Dieser hatte sich in einem Video für das Verfassungsreferendum von Russlands Präsident Wladimir Putin ausgesprochen. Nawalny hatte das Video auf Twitter veröffentlicht und den Veteranen sowie weitere Menschen darin als "Schande für das Land", "Menschen ohne Gewissen" und "Verräter" bezeichnet.
Am Dienstag hatte ein Moskauer Gericht entschieden, dass Nawalny wegen einer Bewährungsstrafe aus dem Jahr 2014 nun knapp drei Jahre in eine Strafkolonie muss.
Für Nawalnys Freilassung und gegen Kreml-Chef Putin waren zuletzt in ganz Russland zehntausende Menschen auf die Straße gegangen. Laut der Nichtregierungsorganisation OWD-Info wurden seit Beginn der Protestwelle mehr als 11.000 Menschen festgenommen. Nawalny wirft den russischen Behörden vor, Oppositionelle durch das harte Vorgehen einschüchtern zu wollen. Am Donnerstagabend forderte der Oppositionelle seine Anhänger auf, "ihre Angst zu überwinden" und Russland "von dieser Bande aus Dieben" zu befreien.
(AFP)