Stellvertreterkonflikt

Ein rostiger Supertanker wird zur Drohkulisse im Jemen

Das Ringen um die Nachkriegsordnung ist eröffnet. Die Houthis könnten ein mögliches Umweltfiasko als Faustpfand einsetzen, um die USA sowie Saudiarabien zu Konzessionen zu zwingen.

Erstmals seit sechs Jahren gibt es für Jemens geschundene Bevölkerung einen Schimmer von Hoffnung. „Das ist ein Schritt zurück ins Leben, ein großer Schritt hin zu echtem Frieden zwischen allen Konfliktparteien“, bejubelte die bekannte Menschenrechtlerin Radhya Almutawakel die erste außenpolitische Grundsatzrede von US-Präsident Joe Biden. Eine „humanitäre und strategische Katastrophe“ habe dieser Krieg verursacht, erklärte der neue Präsident im Weißen Haus und kündigte eine diplomatische Offensive an, um das Blutvergießen zu beenden. Auch werde Saudiarabien künftig keine Waffen und logistische Unterstützung mehr für seine Attacken auf das Nachbarland Jemen erhalten – insgesamt 22.500 dokumentierte die „Yemen Data Base“ seit März 2015.

Gleichzeitig sagte Biden dem Königshaus in Riad aber weitere Unterstützung bei der Verteidigung seines Territoriums gegen Raketen und Drohnen Iran-treuer Milizen zu, zu denen auch die Houthis zählen. Donald Trump hatte die Rebellen kurz vor seinem Amtsende zur Terrororganisation erklärt, nachdem diese auf dem Flughafen der jemenitischen Hafenstadt Aden ein Massaker mit 26 Toten angerichtet hatten.

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