Uraufführung

In Klagenfurt muss Klytämnestra Trauer tragen

Schwarz: Iris van Wijnen als Clitemestra.
Schwarz: Iris van Wijnen als Clitemestra.[ KH Fessl ]
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An ein aufwühlendes Stück des italienischen Avantgardisten Salvatore Sciarrino hat sich das Stadttheater Klagenfurt gewagt: Die Aufführung von „Il canto s'attrista, perché?“ begeistert durch Düsternis mit Hintersinn.

Weihnachten, Ostern und Pfingsten auf einmal – so fühlt es sich an, wenn unsereins wieder ins Theater gehen und eine italienische Oper hören darf. Das Stadttheater Klagenfurt hat viel gewagt und nun ein aufwühlendes Stück des prominenten Italo-Avantgardisten Salvatore Sciarrino zur Uraufführung gebracht, das bereits für die ursprünglich anvisierte Premiere im April 2020 einstudiert war. Szenen nach Aischylos in einer raffiniert ausgeklügelten Musiksprache als innovativer Start ins 21. Jahrhundert – mit einer scheinbar harmlosen Frage als Titel: „Il canto s'attrista, perché?“, was so viel heißt wie „Der Gesang wird traurig, warum?“.

Starker Tobak allemal. Antike Stoffe und Storys machen da auf der Opernbühne klar, wie sich Charaktere, gefährdete Archetypen, gegenseitig ruinieren oder sich selbst auslöschen. Alles entlehnt der Tragödie „Agamemnon“, dem ersten Teil der Orestie.

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