Fußball

ÖFB-Cup: Sturm und WAC mit Mühe im Semifinale

Sturm gegen Vienna am Freitag.
Sturm gegen Vienna am Freitag.GEPA pictures
  • Drucken

"Wir brauchen kein schlechtes Gewissen zu haben, uns über den Einzug ins Semifinale zu freuen", so Sturm-Coach Ilzer, aber "Feuerwerk" sei die Performance dennoch nicht gewesen.

Die ersten beiden Viertelfinal-Partien im österreichischen Fußball-Cup haben die erwarteten Sieger gebracht. Sturm Graz und der WAC schafften am Freitag den Einzug in die Vorschlussrunde, hatten dabei aber gegen unterklassige Gegner weitaus mehr Mühe als erwartet. Die Wolfsberger setzten sich bei Zweitligist Kapfenberger SV erst nach Verlängerung mit 2:1 durch, die Steirer mühten sich trotz rund 80-minütiger Überzahl zu einem Heim-1:0 gegen die viertklassige Vienna.

Sturm-Coach Christian Ilzer war danach bemüht, die positiven Aspekte hervorzuheben. "Wir brauchen kein schlechtes Gewissen zu haben, uns über den Einzug ins Semifinale zu freuen", erklärte der 43-Jährige. Allerdings wollte Ilzer auch erst gar nicht abstreiten, dass der Auftritt seiner Mannschaft ausbaufähig war. "Es war definitiv kein Feuerwerk", gestand der frühere Austria-Betreuer.

Man habe nach der Roten Karte für Viennas Marcel Toth in der 16. Minute gegen einen defensiv gut organisierten Gegner keine Lösungen gefunden, selbst das 1:0 durch Jakob Jantscher in der 63. Minute blieb ohne befreiende Wirkung. "Dabei war es bis zum Tor von uns noch in Ordnung. Ich habe aber ein Problem damit, wie wir auf das 1:0 reagiert haben. Das war nicht okay, da muss man klarer bleiben und auf das zweite und dritte Tor spielen", bemängelte Ilzer.

Allzu hart wollte der Steirer mit seinen Spielern jedoch nicht ins Gericht gehen. "Durch die klare Favoritenrolle hat man den Gedanken, zu scheitern, immer irgendwie drin im Kopf. Da gelingt dann nicht immer alles so, wie man es gern gehabt hätte."

"Sollten eigentlich höher gewinnen"

Kritischer fielen die Äußerungen des Goldtorschützen aus. "Wenn wir mehr als 75 Minuten ein Mann mehr sind gegen eine Mannschaft, die klassentechnisch weit unter uns steht, dann erwarte ich mir schon, dass wir höher gewinnen. Mit der Leistung können wir nicht sehr zufrieden sein", erklärte Jantscher.

Sturm-Kapitän Stefan Hierländer wählte einen pragmatischeren Zugang. "Für uns zählt nur das Weiterkommen, und das haben wir geschafft." Der Ex-ÖFB-Teamspieler stand wie auch Jantscher in jener Sturm-Mannschaft, die 2018 zum bisher letzten Mal die Cup-Trophäe holte. Beim damaligen 1:0-Endspielsieg nach Verlängerung über Red Bull Salzburg erzielte Hierländer den entscheidenden Treffer. "Ich kenne den Bewerb schon ein bisschen. Auf dem Weg zum großen Ziel Finale gibt es immer Spiele, in denen man hart arbeiten muss und es nicht so leicht geht, wie es sich der eine oder andere Fan vorstellt. Heute haben wir so ein Spiel gut absolviert", sagte der Mittelfeldspieler.

Auch WAC ringt um Sieg

Nicht nur für Sturm, auch für den WAC wurde eine vermeintliche Pflichtübung zu einer kniffligen Aufgabe. "Doch das war ein K.o-Spiel, da zählt nur das Weiterkommen", beschwichtigte Trainer Ferdinand Feldhofer nach dem 2:1 beim Zweitligisten Kapfenberger SV, der ebenso wie die Vienna in diesem Jahr noch kein Pflichtspiel in den Beinen hatte.

Die Wolfsberger stehen erstmals seit 2015 und zum insgesamt zweiten Mal im ÖFB-Cup-Semifinale. Auf dem Weg dorthin hätte man sich wohl gern einen kräfteaufreibenden 120-Minuten-Fight auf einem tiefen Rasen erspart, denn in den nächsten Wochen geht es Schlag auf Schlag. Noch im Februar stehen für den WAC sechs Spiele auf dem Programm, darunter die beiden Europa-League-Duelle mit Tottenham und bereits am Dienstag das Bundesliga-Auswärtsmatch gegen Rapid. Für Sturm geht es ebenfalls am Dienstag mit der Heimpartie gegen SV Ried weiter.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.