Interview

Thomas Stelzer: „In Wien wird kommentiert, aber in den Ländern agiert“

Oberösterreichs Landeschef Thomas Stelzer (ÖVP) und Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP)
Oberösterreichs Landeschef Thomas Stelzer (ÖVP) und Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP)APA/HELMUT FOHRINGER
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Oberösterreichs Landeshauptmann sprach sich bis zuletzt gegen die Abschottung Tirols, aber für die Länderkompetenz bei Impfen und Testen aus. Die Bundesregierung sieht er als "Partner" und nicht als "Vorbild" für die Zeit nach der Landtagswahl im Herbst.

"Die Presse": Seit Tagen blick Österreich besorgt nach Tirol. Nun hat die Bundesregierung eine Reisewarnung für das Land ausgesprochen. Sie waren zuletzt, wie der Tiroler Landeshauptmann, gegen regionale Abschottungen. Jetzt auch noch?

Thomas Stelzer: Man kann einmal ganz vorne sein bei den Infektionszahlen und dann wieder hinten. Das haben wir auch in Oberösterreich erfahren. Fakt ist, dass sich die Bundesregierung nun für eine Reisewarnung entschieden hat. Von zentraler Bedeutung ist jetzt, dass wir das Fallgeschehen genau beobachten, um rasch und punktgenau reagieren zu können.

Das "rasche" und "punktgenaue" Reagieren wirkt von außen oft nicht schnell genug. Der Eindruck, dass in Tirol zu zögerlich agiert wird, hat sich nun endgültig verfestigt.

Wir machen oft die Erfahrung, dass man mancherorts in Wien sehr viel kommentiert. Wir in den Ländern können nicht kommentieren, wir müssen agieren. Das wird auch sehr schnell gemacht, so lange man die Lage im Blick hat, solange man die Kontaktpersonen absondern kann. Aber man darf Corona nicht auf den Leim gehen und glauben, man kann da und dort abwarten. Darum ist es gut, zügig zu reagieren. 

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