Lange Wahl, klares Votum: Karl Amon wird Radiodirektor

Lange Wahl klares Votum
Lange Wahl klares Votum(c) APA/HELMUT FOHRINGER (HELMUT FOHRINGER)
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Karl Amon wurde mit den Stimmen von SPÖ, BZÖ, Grünen, Betriebsräten und zwei ÖVP-Stimmen im Stiftungsrat zum neuen Hörfunkdirektor bestellt. Die ÖVP wollte ihren Widerstand bis zuletzt nicht aufgeben.

Bis zuletzt wollte die ÖVP ihren Widerstand nicht aufgeben. Eine Neubesetzung der ORF-Radiodirektion sei "unklug und verantwortungslos", argumentierte der Leiter des ÖVP- "Freundeskreises" Franz Medwenitsch im Vorfeld des Stiftungsrats-Plenums im Gespräch mit der "Presse". Nicht nur werde im kommenden Jahr ohnehin eine neue Geschäftsführung bestellt - man könne auch eine Menge Geld sparen: Werde der ausgeschiedene bisherige Hörfunkdirektor Willy Mitsche bis zum Ende der laufenden Geschäftsführungsperiode Ende 2011 weiter nur vertreten, spare sich der ORF 500.000 Euro, so Medwenitsch. Außerdem sehe das neue ORF-Gesetz, das am 1. Oktober in Kraft tritt, ohnehin eine Verkleinerung der Geschäftsführung auf vier Personen vor - die Nachbesetzung mache also "keinen Sinn".

Alexander Hartig (unabhängig) stellte in einem Antrag die Frage, ob der Hörfunkdirektor überhaupt nachgesetzt werden soll oder nicht - die Mehrheit der Stiftungsräte war dafür. Auch Hartig. Damit war der Weg für die Wahl frei: Amon wurde mit 23 Pro- zu zwölf Kontra-Stimmen letztlich mit einem klareren Votum gewählt als zuletzt erwartet wurde. Neben den Stimmen von SPÖ, BZÖ, Grünen und Betriebsräten erhielt er auch Unterstützung von Gerhard Tötschinger und Heinz Fiedler, die aus der ablehnenden Linie des ÖVP-"Freundeskreises" ausscherten. FPÖ und FPK blieben bei ihrem Nein.

Amon: "Gekommen, um zu bleiben"

Bis zur Regelung seiner Nachfolge in der TV-Chefredaktion werde er dort "mit einem Fuß in der Tür" bleiben, versicherte Amon. Präferenzen wollte er nicht preis geben: "Ich habe, glaube ich, auch hier recht vernünftige Nachwuchsarbeit gemacht und glaube, dass alle meine Führungskräfte für den Job geeignet sind." Dies schließe auch den "ZiB 2"-Moderator Armin Wolf ein, wie er auf Nachfrage sagte.

Er selbst sei als Radiodirektor "gekommen, um zu bleiben", so Amon. "Wäre Generaldirektor mein Traumjob, hätte ich mich darum bemüht."

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