Leitartikel

Das Ende der Pandemie bedeutet nicht das Ende von Infektionen

Die Immunisierung der Bevölkerung wird die Rückkehr zur Normalität ermöglichen, das Coronavirus aber nicht aus dem Alltag verbannen.
Die Immunisierung der Bevölkerung wird die Rückkehr zur Normalität ermöglichen, das Coronavirus aber nicht aus dem Alltag verbannen.REUTERS
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Wenn durch Impfungen und neue Behandlungsmethoden schwere Verläufe weitgehend verhindert werden, ist das Ziel erreicht. Mehr ist ohnehin nicht möglich. Ein Aspekt, der in der Kommunikation zu kurz kommt und zu Enttäuschungen führen kann.

Noch wird sie von Nachrichten über Lieferschwierigkeiten, sich vordrängende Bürgermeister und die Empfehlung des Nationalen Impfgremiums, den Impfstoff von AstraZeneca vorerst an keine Personen über 65 Jahre zu verabreichen, überlagert. Die Rede ist von der Impfskepsis. Aber sobald das Gremium seine Empfehlung rückgängig macht, Biontech/Pfizer sowie Moderna ihre Produktionskapazitäten erweitern, die EU zusätzliche Impfstoffe wie etwa den russischen, chinesischen oder jenen von Janssen (Johnson & Johnson) zulässt und statt Knappheit plötzlich Überfluss herrscht, dürfte die Gruppe der Impfverweigerer wieder deutlich mehr Zulauf bekommen.

Bis dahin werden sich auch die ersten geimpften Personen infiziert und andere Menschen angesteckt haben. Zu erwarten sind zudem vereinzelte mittelschwere Krankheitsverläufe trotz Immunisierung sowie Nebenwirkungen wie Fieber und Erschöpfung, die ein paar Tage anhalten können. In Kombination mit der in manchen Bereichen der Öffentlichkeit weiterhin bestehen bleibenden Maskenpflicht und anderen Einschränkungen sind die Enttäuschung über die sich verzögernde Rückkehr zur Normalität und das damit verbundene Infragestellen der Impfung programmiert – auch unter grundsätzlich impfbereiten Menschen.

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