Korruptionsstaatsanwaltschaft

Staatsanwalt ermittelt gegen Bezirksvorsteher

Die Korruptionsstaatsanwaltschaft prüft Vorwürfe gegen den Donaustädter Bezirkschef.

Wien. Die Causa Wienwert ist um eine Komponente reicher: Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft führt gegen den Wiener Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ) ein Ermittlungsverfahren, wie am Sonntag bekannt wurde. Es geht um den Verdacht der Verletzung des Amtsgeheimnisses, der Bestechlichkeit, des Beitrags zur Untreue und der Vorteilsannahme zur Beeinflussung.

Im Mittelpunkt des Ermittlungsverfahrens steht u. a. ein Grundstücksdeal im Jahr 2017. Damals hatten die Wiener Linien geplant, Nachbargrundstücke einer Remise in der Attemsgasse in Kagran zuzukaufen. Dem Donaustädter Bezirksvorsteher Nevrivy seien die Intention und später der Aufsichtsratsbeschluss der Verkehrsbetriebe bekannt gewesen. Er soll diese internen Informationen an den Chef der 2018 pleitegegangenen Immobiliengesellschaft Wienwert bzw. WW Holding, Stefan Gruze, weitergegeben haben, so der Vorwurf. Im selben Zeitraum soll Nevrivy von der Wienwert AG „einen Vorteil für einen Dritten“ in Form eines Sponsorings in der Höhe von 30.000 Euro an eine im Bezirk beheimatete Musikband angenommen haben. Weiters seien der Bezirksvorsteher und seine Partnerin von der Wienwert AG zu Sportveranstaltungen eingeladen worden. Für Nevrivys Anwalt Volkert Sackmann sind die Vorwürfe bereits „eindeutig widerlegt“. Das Projekt sei damals ein offenes Geheimnis gewesen. „Mein Mandant konnte daher kein Amtsgeheimnis verraten.“ (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.02.2021)

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