Scam-Anrufe

Wein-Umfrage, Microsoft-Service: RTR warnt vor Telefonbetrügern

imago images/Westend61
  • Drucken

Sie versprechen Geschenke oder das Lösen eines Problems. Am Ende droht neben Aufregung auch finanzieller Schaden.

"Trinken Sie lieber Weiß- oder Rotwein?", eine vermeintlich harmlose Frage. Wird sie am Telefon von einem Unbekannten gestellt, sollte umgehend aufgelegt werden. Dahinter versteckt sich eine Betrugsmasche, die auf die Daten, vornehmlich der Bank- und Kreditkartendaten, der Angerufenen abzielt. Die Mobilfunk-Regulierungsbehörde RTR warnt vor einer signifikanten Steigerung von Telefonbetrügern: "Im Jänner hat unsere Meldestelle für Rufnummernmissbrauch mehr als 200 Meldungen betreffend Scam-Anrufe registriert."

Selbst der vielerorts bekannte Microsoft-Servicemitarbeiter treibt wieder sein Unwesen. "Die Betrüger tarnen sich oftmals als Service- und Support-Mitarbeiter renommierter Unternehmen, verwickeln hartnäckig in Gespräche und versuchen so, an persönliche Daten heranzukommen," umreißt Dr. Klaus M. Steinmaurer, Geschäftsführer der RTR, die Betrugsmasche, die hinter Scam-Anrufen steckt und fügt hinzu: "In vielen Fällen ist das einzige Ziel, Adressdaten, Daten von Bankkonten oder Kreditkartennummern auszuspionieren und die Opfer finanziell zu schädigen. Der Einfallsreichtum der Betrüger kennt dabei keine Grenzen."

Zusätzlich zu den Scam-Anrufen werden von den Betrügern zur Kontaktanbahnung beispielsweise auch E-Mails, infizierte Websites oder Pop-ups eingesetzt.

Anrufer arbeiten mit gefälschten Nummern

Anhand der angezeigten Telefonnummer bereits den Betrug zu erkennen, ist unmöglich. Die Betrüger bedienen sich dabei österreichischer und internationaler Rufnummern, wobei sie meist nicht existieren. Die Urheber lassen sich daher nur in den seltensten Fällen ausfindig machen. Vergleichen lässt sich das mit einem Brief mit einem gefälschten Absender.  Die RTR führt eine Liste mit Rufnummernbereichen und Rufnummern, die aktuell unter Verdacht stehen, missbräuchlich verwendet zu werden.

Was kann ich bei Scam-Anrufen tun?

Wie beim eingangs erwähnten Beispiel sollte schleunigst aufgelegt werden. Auch wenn ein Geschenk nach der Teilnahme an der Umfrage attraktiv erscheint, kommt es einem teuer zu stehen. Die günstigste und nervenschonendste Vorgangsweise: Auflegen. Diskussionen können damit ebenfalls vermieden werden.

Rufnummern, die missbräuchlich verwendet werden, werden unter rufnummernmissbrauch.at gelistet. Über die Webseite können auch verdächtige Nummern gemeldet werden. Damit kann die Liste ständig aktuell gehalten werden. Zudem ist die Liste auch die Grundlage für heimische Mobilfunker, die bestimmte Rufnummern zeitweilig auch sperren können.

Was sind Scam-Anrufe?

Das englische Wort "to scam" bedeutet "betrügen". Das englische Wort "phishing" ist ein Kunstwort aus den Wörtern "password" und "fishing" und kann mit "Passwort-Fischen" übersetzt werden. Beide Begriffe werden oft im Zusammenhang mit betrügerischen Anrufen verwendet. Dabei geben sich Betrüger mit einer falschen Identität aus und versuchen dadurch, vertrauliche Informationen wie Passwörter, Kreditkarteninformationen etc. zu beschaffen oder auch Geld zu erpressen.

(bagre)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.