Vertrauenswürdig wirkt, wer eher laut, schnell und tief spricht, mit einer bestimmten Satzmelodie. Andernfalls kommen uns Zweifel – das haben computergestützte Experimente ergeben. Aber Vorsicht: Geschickte Täuscher können unseren inneren Lügendetektor überlisten.
Noch nicht lange ist es her, da feierten wir das Comeback des geschriebenen Wortes in der digitalisierten Welt. Wild tippten wir drauflos, unermüdlich lasen wir E-Mails, Textnachrichten, Blogs oder Postings. Aber auf Dauer machte uns das offenbar nicht froh. Denn nun hören wir im Netz lieber zu, lauschen Podcasts oder dem Nonstop-Gerede auf der neuen Plattform Clubhouse. Vielleicht deshalb, weil wir beim Hören der Stimme ein besseres Gefühl dafür haben, ob wir unserem Kommunikationspartner trauen können? Eine aufwendige Studie spricht klar dafür (Nature Communications, 8. 2.).
Mit ihrem Team spielte Louise Goupil von der Pariser Sorbonne Ihren Probanden 880 Paare von Fantasiewörtern vor, die eine computergenerierte Stimme jeweils unterschiedlich artikulierte. Der Algorithmus variierte Lautstärke, Tonhöhe und Geschwindigkeit. Die Teilnehmer mussten für jedes Paar angeben, bei welcher Variante die Stimme überzeugter und bei welcher sie ehrlicher wirkt.