Auch nach der WHO-Mission in Wuhan gibt es mehr offene Fragen als Antworten. Zu komplex ist die Aufklärungsarbeit über ein Jahr nach Ausbruch der Pandemie.
Nichts ist sicher, könnte das Fazit der WHO-Untersuchung in Wuhan lauten. Höchstwahrscheinlich sei das Virus von einem tierischen Zwischenwirt auf den Menschen übergesprungen, hieße es in der abschließenden Pressekonferenz der Delegation. Dass Sars-Cov-2 aus einem Forschungslabor entwichen sei, ließe sich zwar nicht zu 100 Prozent ausschließen, sei jedoch „extrem unwahrscheinlich“. Eine dritte, ebenfalls eher ungewisse Theorie, müsse allerdings weiter untersucht werden – nämlich, dass das Virus über importierte Tiefkühlnahrung nach Wuhan gelangt sein könnte.
„Haben wir ein dramatisch anderes Bild erhalten als zuvor? Das glaube ich nicht“, sagte der dänische WHO-Delegationsleiter Peter Ben Embarek. Der zweiwöchige Trip habe jedoch das Verständnis über den Virusursprung verbessert.
Die Experten waren aufgebrochen, um die Gretchenfrage aufzuklären: Wie ist das Coronavirus, das weltweit mittlerweile weit über zwei Millionen Menschen getötet hat, auf den Menschen übergesprungen? Dabei war schon im Vorfeld klar, dass sie China nicht mit definitiven Antworten verlassen. Zu komplex ist die Aufklärungsarbeit über ein Jahr nach Ausbruch der Pandemie.