Coronavirus

Mutation der britischen Covid-Variante ruft Besorgnis hervor

Nicht nur neue Varianten, auch eine Kaltfront macht den Briten momentan das Leben schwer
Nicht nur neue Varianten, auch eine Kaltfront macht den Briten momentan das Leben schwerAPA/AFP/JUSTIN TALLIS
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In Bristol und Liverpool wurden veränderte Formen der britischen Coronavirus-Variante B.1.1.7 entdeckt. Bisher wurden 76 Fälle nachgewiesen. Die "normale" B.1.1.7-Mutante ist bereits in 86 Ländern nachgewiesen.

Eine veränderte Form der britischen Coronavirus-Variante B.1.1.7 ruft bei britischen Wissenschaftlern Besorgnis hervor. Wie das Gesundheitsministerium in London am Dienstagabend mitteilte, wurde die zuerst in Bristol entdeckte Mutante als "Variant of Concern" (etwa: Besorgniserregende Variante) eingestuft. Sie weise eine zusätzliche E484K-Mutation auf, hieß es zur Erklärung.

Dahinter dürfte die Sorge stecken, dass die in Bristol entdeckte Variante gefährliche Merkmale der britischen und anderer Varianten in sich vereinen könnte. Eine ähnliche Mutante wurde auch in Liverpool festgestellt. Beide zusammen wurden in Großbritannien bisher in 76 Fällen nachgewiesen.

Auswirkungen noch unklar

"Mit dem, was wir über die Infektiosität von B.1.1.7 wissen, der dominanten Variante in Großbritannien, beobachten wir das mit besonderer Sorgfalt", sagte Susan Hopkins von der Gesundheitsbehörde Public Health England zu Reportern. Sie schränkte jedoch ein, dass die E484K-Mutation seit vergangenem April in unterschiedlichen Varianten immer wieder aufgetreten und dann wieder verschwunden sei.

Die Veränderung E484K im Erbgut des Virus ist von der südafrikanischen und der brasilianischen Variante bekannt und wird mit einer verminderten Immunreaktion bei Menschen in Verbindung gebracht, die bereits eine Coronavirus-Infektion durchgemacht haben oder geimpft wurden.

Die britische Variante wies bisher die Mutation E484K nicht auf, kann sich aber dank anderer Veränderungen schneller ausbreiten als die weltweit vorherrschende Variante. Gegen sie wirken aber nach ersten Erkenntnissen die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Oxford/Astrazeneca. Zweifel gibt es jedoch inzwischen an der Wirksamkeit des Astrazeneca-Impfstoffs bei der südafrikanischen Variante, zumindest ob dieser milde Krankheitsverläufe ausgelöst durch das mutierte Virus verhindern kann.

B.1.1.7 in mindestens 86 Ländern angekommen

Die "normale" britische Coronavirus-Mutation B.1.1.7 ist bisher in mindestens 86 Ländern angekommen. Sie verteilt sich auf alle Kontinente, ist aber in Afrika noch selten nachgewiesen, zeigen Daten der WHO. Die südafrikanische Mutation B.1.351 wurde bereits in 44 Staaten bestätigt, die brasilianische B.1.1.28 in 15 - beide vor allem auch in Westeuropa, die brasilianische aber noch nicht in Österreich.

Von der erstmals in Großbritannien nachgewiesenen B.1.1.7.-Variante berichteten laut der Weltgesundheitsorganisation bisher inklusive Österreich 86 Länder weltweit, in einigen weiteren waren Verdachtsfälle in Abklärung. In Großbritannien stieg der Anteil der Fälle mit der Mutation an den getesteten Proben von 63 Prozent Mitte Dezember auf 90 Prozent Mitte Jänner. Dieser Trend habe sich in den vergangenen Wochen fortgesetzt, wobei durch strenge Pandemie-Maßnahmen die Fall- und Todeszahlen insgesamt wieder rückläufig waren.

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(APA/dpa)

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