Pizzicato

Tirologie

Das Virus hat unser Augenmerk auf ein Bundesland gelenkt, das sonst für viele recht weit weg ist.

Ein Merkmal der heutigen post-heroischen Gesellschaft ist ja, dass Bayern Tirol nicht mehr erobern, besetzen oder zumindest verwalten will, sondern nur noch die Grenzen schließen.

Wobei andererseits: Beim sonst so friedfertigen österreichischen Gesundheitsminister der pazifistischen Grünen hatte man diese Woche in der „ZiB 2“ den Eindruck, er kommt gleich mit der Heugabel durch den Fernseher. Könnte auch daran gelegen haben, dass er von einem Tiroler interviewt wurde.

Das Virus hat unser Augenmerk jedenfalls auf ein Bundesland gelenkt, das sonst für viele recht weit weg ist. Es sei denn, Georg Dornauer meldet sich zu Wort. Dieser war übrigens schon vor Corona ein schönes Beispiel dafür, dass Mentalität in Tirol an sich eher Parteigrenzen überwindend ist. In der „Piefke-Saga II“ hätte er, verkörpert von Gregor Bloéb (oder seinem Bruder), einen Fixplatz. Jetzt fehlt eigentlich nur noch der Bundespräsident (der seinen Tiroler Dialekt aus dem Wahlkampf leider wieder verlernt hat), der erklärt: „Nein, so sind wir nicht.“

Die Sequenzierung des Virus, sagte gestern übrigens der Innsbrucker Bürgermeister, sei sehr aufwendig und finde letztlich in Wien statt. Das heißt: Auch das Virus braucht nun einen Test, um aus Tirol rauszukommen.

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