Theater im Museum

Im Taxi mit Woyzeck, Nora und Lady Macbeth

Timotheus Tomicek
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Die Museen dürfen aufsperren, die Theater nicht: Die Gruppe Toxic Dreams lässt die großen Helden der Theatergeschichte also in kleinen Guckkästen im Theatermuseum von Freiheit träumen.

Was machen findige Bühnenzauberer, wenn Theater nicht aufsperren dürfen, Museen aber schon? Sie verwandeln das Theater kurzerhand in ein Ausstellungsobjekt. So lädt die Staatsoper immer freitags bis sonntags zum Rundgang durch das Haus, wo in spielfreien Zeiten immerhin Deckenfreskos u. a. zu bestaunen sind. Und die stets einfallsreiche und formell experimentierwütige Theatergruppe Toxic Dreams präsentiert Exponate, in denen förmlich eine Kunstform in die andere gepackt ist: Filme über Theater, gesteckt in Miniaturbühnen und ausgestellt zwischen Gemälden von Rubens und Hieronymus Bosch im Wiener Theatermuseum.

Dort passen die kleinen Guckkästen, die aussehen wie Bühnenbild-Modelle, bestens hin. Und das, was in ihnen gezeigt wird, auch: „After the End And Before the Beginning“ heißt die Videoinstallation, die (auf Englisch) imaginiert, was in den großen Helden der Theatergeschichte vor oder nach ihrer niedergeschriebenen Geschichte vorgegangen sein könnte. Der Museumsbesucher (der bei dieser Gelegenheit auch die Meisterwerke aus der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste bewundern kann, die zwischenzeitlich ins Theatermuseum übersiedelt wurden) tingelt von Guckkasten zu Guckkasten, stöpselt seine Kopfhörer an und kann auf Knopfdruck zwischen verschiedenen Charakteren wählen.

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