Auf die Wirtschaft kommen unsichere Zeiten zu. Das weiß auch die Europäische Zentralbank (im Bild ihr Sitz in Frankfurt) und steuert gegen.
Österreich

Aus Angst vor der Krise horten alle Geld

Die Notenbanken pumpen viel Geld ins System, aber es kommt nicht in der Realwirtschaft an. Die Unsicherheit inmitten der Pandemie bleibt groß: Banken, Unternehmen und Haushalte wappnen sich für Schlimmeres.

In unsicheren Zeiten neigt der Mensch dazu, weniger Risiko einzugehen, sich für Schlimmeres vorzubereiten. Das führt dazu, dass weniger ausgegeben und viel gespart wird. Banken, Unternehmen und Haushalte halten sich derzeit mit Investitionen zurück – man weiß ja nicht, was die Pandemie noch so für Überraschungen bringen wird.

Genau das will die Europäische Zentralbank (EZB) verhindern: Der Geldfluss soll am Laufen gehalten werden, damit das Wachstum nicht noch stärker einbricht. Dafür schöpft die EZB all ihre Instrumente aus – und hat in der Krise sogar neue geschaffen. Geld soll billig bleiben, damit Konsumenten und Unternehmen investieren. Aber das klappt nur bedingt. Hunderte Milliarden Euro bleiben im System hängen, ohne produktiv eingesetzt zu werden.

Banken

Die Aufgabe von Banken ist es, Unternehmen und Menschen mit ausreichend Kapital zu versorgen, um ihre Ideen zu verwirklichen und ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Die EZB unterstützt sie dabei, indem sie den Banken seit einigen Jahren für null Prozent Zinsen Geld leiht und ihnen sogar Prämien bezahlt, wenn sie Kredite an die Realwirtschaft vergeben. Seit 2016 bestraft die EZB Banken mit minus 0,5 Prozent, wenn sie die ausgeliehenen Summen nicht weiterreichen, sondern auf ihren Konten bei der Notenbank liegen lassen. Das führt dazu, dass die Kreditinstitute immer mehr Bargeld in ihre Tresore legen, da dies in vielen Fällen günstiger ist. Je nach vorhandenen Lagerkapazitäten beträgt der Aufwand etwa 0,25 bis 0,4 Prozent der eingelagerten Summen.

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