Neue Teststraßen

Eine Million Corona-Tests in fünf Tagen, Wien hat neue Teststraßen

Wien reagiert mit neuen Teststraßen auf den hohen Zulauf. Insgesamt gibt es dann acht große Corona-Teststraßen in der Bundeshauptstadt.
Wien reagiert mit neuen Teststraßen auf den hohen Zulauf. Insgesamt gibt es dann acht große Corona-Teststraßen in der Bundeshauptstadt. (c) Getty Images (Michael Gruber)
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In den vergangenen fünf Tagen wurden 1.096.621 Corona-Tests durchgeführt. In Wien gibt es zudem zwei neue Teststraßen.

Einen regelrechten Ansturm auf Corona-Tests hat der seit Montag gelockerte Lockdown samt Schulbeginn im Osten Österreichs mit sich gebracht: Über eine Million, exakt 1.096.621 Corona-Tests wurden in den vergangenen fünf Tagen von den Bundesländern an den Krisenstab gemeldet. Insgesamt wurden in Österreich seit Beginn der Corona-Pandemie knapp elf Millionen Tests durchgeführt, hieß es aus dem Bundeskanzleramt. Die Tendenz ist weiterhin stark steigend.

Der enorme Zulauf war durch die Voraussetzung eines negativen Corona-Tests verursacht, der seit Montag etwa beim Besuch der wieder geöffneten Friseure notwendig ist. Die Nachfrage sorgte dafür, dass das Drive-In beim Austria Center in Wien schon am Samstag bis inklusive Montag ausgebucht war. Der Montag war dann auch der Test-Spitzentag österreichweit: 310.611 Antigen- und PCR-Tests wurden dem SKKM-Krisenstab (Staatliches Krisen- und Katastrophenschutz-Management) im Innenministerium tags darauf gemeldet. Am vergangenen Freitag waren es mit 87.206 noch weitaus weniger.

Die Test-Kapazitäten werden jedenfalls weiter ausgebaut, aktuell sind rund 490 permanente Teststationen und knapp 700 Apotheken eingebunden, bald werden österreichweit über 1000 permanente Gratis-Testmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Wurden am ersten Schultag rund 260.000 Schüler-Selbsttests durchgeführt, sollen ab nächster Woche dann in etwa 2,2 Millionen wöchentliche Tests in Schulen absolviert werden. Ab kommenden Montag werden zudem die betrieblichen Testungen vom Bund mit jeweils zehn Euro gefördert; bereits 493 Betriebe mit 254.108 Mitarbeitern sind hier angemeldet.

Anschober rechnet mit 400.000 Tests pro Tag

"Im vergangenen Frühling waren wir bei einigen Tausend Testungen pro Tag. Anschließend waren 15.000 Testungen das große Ziel. Heute liegen wir - ohne Schulen - bei weit über 200.000 Testungen am Tag. Alleine seit Samstag bis heute wurden - ohne Schulen - weit über einer Million Tests durchgeführt", teilte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Donnerstag in einer Aussendung mit. Ab Freitag sei "mit der Testverpflichtung für die Ausreise aus Tirol mit zusätzlichen Zehntausenden Tests täglich zu rechnen".

"Nur durch die enorme Zahl an Testungen sind Öffnungsschritte machbar", betonte Anschober. Er gehe in Kürze von einer Testkapazität von 400.000 Testungen pro Tag aus, da die Angebote weiter ausgeweitet werden. Unter anderem wird in den Apotheken der Regelbetrieb mit der digitalen Testplattform des Bundes am kommenden Montag aufgenommen. Damit ist eine Anmeldung online oder über die kostenlose Telefonnummer 0800-220330 österreichweit möglich.

Neue Teststraßen in Wien

Gleich zwei neue Teststraßen gehen diese Woche etwa in der Bundeshauptstadt in Betrieb, wie das Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) mitteilte. Bereits ab heute, Donnerstag, können sich die Menschen im Ferry-Dusika-Stadion auf eine Infektion checken lassen. Ab Samstag ist dies auch bei der Therme Oberlaa, konkret in der dazugehörigen Parkgarage, möglich.

Beide neue Teststraßen sind als Walk-Ins konzipiert. Das heißt, Wienerinnen und Wiener müssen im Falle einer Anreise mit dem Pkw, das Fahrzeug parken und zu Fuß die Einrichtung besuchen. An beiden Standorten können täglich bis zu 4500 Schnelltests abgewickelt werden.

Ernst-Happel-Stadtion wird zur Drive-In-Teststraße

Mit der Eröffnung der Teststation im Ferry-Dusika-Stadion kommt es zu einer Änderung bei der nahe gelegenen Teststraße beim Ernst-Happel-Stadion: Diese wird mit Freitag eine reine Drive-In-Teststraße, wobei auch hier die Kapazität noch einmal kräftig nach oben geschraubt wird. Personen, die einen Walk-In-Termin beim Happel-Stadion haben, werden zum Ferry-Dusika-Stadion umgeleitet. Ordnerinnen und Ordner werden den Weg weisen.

Mit den zwei neuen, überdachten Teststraßen reagiere die Stadt auf die aktuellen Witterungsbedingungen, wie es hieß. Denn dort müssten die Wienerinnen und Wiener beim aktuellen Temperaturabfall nicht in der Kälte warten. Der sportliche Trainingsbetrieb im Ferry-Dusika-Stadion selbst bleibe von der Verlagerung gänzlich unberührt, wurde außerdem versichert.

Terminvereinbarung erforderlich

Die Stadt weist außerdem darauf hin, dass neben der einmaligen Registrierung eine vorherige Terminvereinbarung für eine Testung erforderlich ist. Sollte der Antigen-Schnelltest positiv ausfallen, könnten die Betroffenen gleich an Ort und Stelle einen Gurgeltest im PCR-Verfahren durchführen.

Mit den beiden neuen Standorten wird Teststraßen-Kapazität in Wien um rund 10.000 Tests pro Tag erweitert. Damit sind dann 284.000 Tests pro Woche möglich.

Insgesamt gibt es dann acht große Corona-Teststraßen in Wien: beim Ernst-Happel-Stadion, auf der Donauinsel (Höhe Floridsdorfer Brücke), beim Austria Center Vienna, in der Stadthalle, in der Orangerie in Schönbrunn, in Alt Erlaa, bei der Therme Oberlaa und beim Ferry-Dusika-Stadion. Eine weitere Abklärungsmöglichkeit, ob eine Coronavirus-Infektion vorliegt, bieten die Schnupfenboxen. Hier gibt es mittlerweile 30 Standorte über das Stadtgebiet verteilt.

Die Stadt weist außerdem darauf hin, dass sich symptomfreie Reiserückkehrerinnen und Reiserückkehrer ab sofort bei jeder Teststraße testen lassen können. Außerdem wird insbesondere an jene Personen, die sich in der letzten Zeit in Tirol aufgehalten haben, appelliert, sich testen zu lassen. Hier wird bei einem positiven Befund eines allfälligen PCR-Bestätigungstests umgehend auf Mutationsmarker vorgetestet, um eine rasche Abklärung etwaiger Mutationen sicherzustellen, hieß es.

(APA)

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