Ski-WM

Startschuss für die eidgenössischen Festspiele

APA/AFP/ANDREAS SOLARO
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Ein Viertel ihres Medaillen-Solls haben sich die Schweizer schon nach dem ersten Rennen gesichert. Dank ihrer überragenden Damenmannschaft und Super-G-Favoritin Lara Gut-Behrami, die dem Druck eindrucksvoll standhielt.

Cortina d'Ampezzo. Urs Lehmann wird als der zukünftige FIS-Präsident gehandelt. Noch aber ist er höchst erfolgreich Präsident von Swiss Ski, und als solcher hat er sich seine Gedanken über die erwartete Schweizer Medaillenausbeute bei dieser Ski-WM in Cortina gemacht. Im „Blick“ rechnete Lehmann, 1993 selbst Abfahrtsweltmeister, acht bis neun Mal Edelmetall für seine Truppe vor. Zielvorgabe sei das aber keineswegs, betonte der Ski-Boss, er habe schlichtweg den Schnitt aus den Schweizer Podestplätzen pro Weltcuprennen genommen und auf das WM-Programm umgelegt.

Ein Viertel dieser Vorgabe, denn das ist sie natürlich trotz allem, haben die Schweizerinnen gleich am Donnerstag im Auftaktrennen dieser WM eingefahren. Alle Welt hatte von Lara Gut-Behrami die Goldmedaille im Super-G erwartet, und die Tessinerin lieferte. Gleich dahinter die amtierende Super-G-Kugelgewinnerin, Corinne Suter aus dem Kanton Schwyz. Ein Auftakt nach Maß, und ein Startschuss für eidgenössische Medaillen-Festspiele in Cortina, das legt auch die Papierform nahe.

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Die neue Skination Nummer eins hat bei den Damen in allen Disziplinen Siegläuferinnen am Start. Suter gehört als Abfahrtskugel-Besitzerin auch am Samstag zu den Topfavoriten, in der Kombination und den Technikbewerben hat sich Michelle Gisin (8. im Super-G) in die Pole Position gefahren, gleich dahinter lauert mit Wendy Holdener eine Weltmeisterin.

Und natürlich Gut-Behrami. Aber inwieweit sich der Schweizer Verband die Erfolge der 29-Jährigen, die nun fünf Super-G in Folge gewonnen hat, auf seine Fahnen schreiben darf, sei dahingestellt. Immer schon gab es Differenzen zwischen dem Privatteam um Trainervater Pauli und Swiss Ski, heuer scheinen sie wieder einmal ausgeprägter zu sein. „Ich bin nicht gefahren, um Gold zu holen, sondern um zu zeigen, was ich kann“, sagte Gut-Behrami nach ihrem ersten WM-Gold.

Tippler und Co. chancenlos

Die ÖSV-Speeddamen sind von dieser Form beachtlich weit entfernt. Selbst Tamara Tippler, die es als einzige heuer schon aufs Podest geschafft hatte, landete dieses Mal nur auf Platz sieben. „Du bist halt schnell auch wieder unten vom Podest“, meinte die Steirerin. Aber: „Die Besten setzen sich durch. Man muss sich auch mit anderen freuen können, das lernt man im Sport.“

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