Dominic Thiem und Nick Kyrgios, sein Drittrundengegner bei den Australian Open, könnten unterschiedlicher kaum sein. Über ein Duell der Gegensätze.
Nicholas „Nick“ Hilmy Kyrgios ist ein begnadeter Tennisspieler. Betritt der Australier den Court, dann ist Unterhaltung garantiert, wechseln sich Zauberschläge mit Wutausbrüchen ab. Langweilige Matches mit Kyrgios' Beteiligung sind ein Ding der Unmöglichkeit, sie verlaufen niemals linear, haben immer Höhen wie Tiefen.
Dem extrovertierten Rechtshänder aus Canberra wurde schon in Jugendtagen immenses Potenzial attestiert. Als unerschrockener Teenager stürmte er bei seiner ersten Wimbledon-Teilnahme 2014 ins Viertelfinale, zwei Jahre später kratzte er als Nummer 13 der Weltrangliste an den Top 10. Kein Spieler vor ihm war jünger – und die regierende Elite war sich sicher, dass hier ein kommender Superstar heranwachsen würde. Heute, im Februar 2021, ist Kyrgios die Nummer 47 der Welt. Ausraster, lustlose Auftritte, Disqualifikationen, ja sogar eine zwischenzeitliche Sperre der ATP pflastern seinen Weg.