Cellinis goldenes Salzgefäß diente dem höfischen Bankett als kostbares Artefakt, es war Teil eines Gesamtkunstwerks, von Musik umschmeichelt, von edlen Speisen begleitet – und es lud, was längst vergessen scheint, zum Spielen ein.
Natürlich braucht man keinen besonderen Anlass, um von der Saliera zu erzählen, aber nachdem alle Vorhänge geschlossen bleiben und die Tore so lange gesperrt waren, kommt mir der 450. Todestag ihres Schöpfers gerade recht. Unser Radius hat sich schon so verkleinert, dass nichts anderes zu tun bleibt, als es den alten Forschern gleichzutun, die mithilfe geschliffener Gläser, ganz ohne sich selbst zu bewegen, zu den scheinbar verborgenen Schätzen ihrer Umgebung vorgedrungen sind. Deshalb: Benvenuto Cellini, der vor 450 Jahren, am 13. Februar 1571, in seiner Heimatstadt Florenz starb, und das Prunkstück der Kunstkammer, das alle Unbilden seiner abenteuerlichen Existenz bisher mit ungetrübter Heiterkeit überstanden hat. Wenngleich . . .