Der rumänische Präsident Traian Basescu hält die Bezeichnung "Roma" für einen Fehler. Dadurch würden in ganz Europa die Rumänen mit den Roma verwechselt.
Für den rumänischen Präsidenten Traian Basescu ist die Änderung der Bezeichnung "Zigeuner" in den als politisch korrekt geltenden Ausdruck "Roma" ein "großer politischer Fehler". Das sagte er am Donnerstag in einem Radiointerview.
Basescu erklärte, dass wegen der phonetischen Ähnlichkeit zwischen "Roma" (rumänisch: romi, sprich "romj") und "Rumänen" (rumänisch: români, sprich "romynj") in ganz Europa die Rumänen mit den Roma verwechselt würden. Die Europäer wüssten nicht, "ob Roma die 22 Millionen Rumänen bezeichnet oder ob es sich um eine separate ethnische Gruppe handelt".
Im Kontext europaweiter Proteste gegen die Ausweisungen rumänischer Roma aus Frankreich löste Basescus Aussage Empörung aus. Seine Äußerung impliziere, dass die Roma keine Rumänen seien.
Im August hatte der rumänische Abgeordnete Adrian Gurzau von der liberaldemokratischen Regierungspartei eine Gesetzesinitiative angekündigt, durch die die Ersetzung des Ausdrucks "Zigeuner" (rumänisch: tigani, sprich "ziganj") durch die offizielle Bezeichnung "Roma" rückgängig gemacht werden soll. Zweck des Gesetzes sei "der Schutz der Rumänen in den zigeunerfeindlichen Regionen, da die schlechte Behandlung und negative Diskriminierung der Roma ungerechtfertigter Weise auch Rumänen betreffen könnte".
(APA)