Großbritannien

Universität Oxford testet Impfstoff von AstraZeneca an Kindern

"Es ist wichtig zu untersuchen, wie Kinder und Jugendliche auf den Impfstoff reagieren, da einige Kinder von einer Impfung profitieren könnten", sagte Andrew Pollard.
"Es ist wichtig zu untersuchen, wie Kinder und Jugendliche auf den Impfstoff reagieren, da einige Kinder von einer Impfung profitieren könnten", sagte Andrew Pollard.Getty Images/Westend61
  • Drucken

Das Vakzin soll an 300 Freiwilligen zwischen sechs und 17 Jahren getestet werden. Die Rolle von Kindern bei der Übertragung des Coronavirus ist noch unklar.

Mit einer neuen klinischen Studie wollen Forscher der Universität Oxford prüfen, ob der Corona-Impfstoff des Herstellers AstraZeneca auch bei Kindern und Jugendlichen wirkt. Dafür soll das Mittel, das Konzern und Universität gemeinsam entwickelt haben, an 300 Freiwilligen zwischen sechs und 17 Jahren getestet werden.

"Es ist wichtig zu untersuchen, wie Kinder und Jugendliche auf den Impfstoff reagieren, da einige Kinder von einer Impfung profitieren könnten", sagte Andrew Pollard von der Uni Oxford einer Mitteilung vom Samstag zufolge. Die meisten Kinder würden nicht krank durch das Virus. Die ersten Tests sollen noch diesen Monat beginnen. Dabei erhalten bis zu 240 Probanden den Impfstoff, die restlichen hingegen ein Kontrollmittel.

Der Impfstoff namens ChAdOx1 nCoV-19 basiert auf bestimmten manipulierten Viren, die eigentlich bei Affen vorkommen, und wird seit Wochen in Großbritannien bei Erwachsenen eingesetzt. Der stellvertretende medizinische Chefberater der britischen Regierung, Jonathan Van-Tam, hatte jüngst mitgeteilt, derzeit liefen mehrere Studien, um Impfstoffe für Kinder zu entwickeln.

"Hinweise, dass es weniger wahrscheinlich ist, dass Kinder sich infizieren" 

Nach Ansicht des Kinderärzteverbands Royal College of Paediatrics and Child Health kann Covid-19 auch bei Kindern zu Tod oder schweren Erkrankungen führen. Dies sei aber selten. Es sei klar, dass die Sterblichkeit durch Covid-19 bei Kindern erheblich geringer ist als bei älteren Menschen. "Es gibt auch Hinweise darauf, dass es weniger wahrscheinlich ist, dass Kinder sich infizieren." Die Rolle von Kindern bei der Übertragung sei weiter unklar. Eindeutige Beweise, dass sie ansteckender sind als Erwachsene, gebe es aber nicht.

Der Oxford-Experte Rinn Song sagte, die Pandemie habe tiefgreifende negative Auswirkungen auf Bildung, soziale Entwicklung und emotionales Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen gehabt. "Es ist daher wichtig, Daten über die Sicherheit und die Immunantwort auf unseren Corona-Impfstoff in diesen Altersgruppen zu sammeln, damit sie möglicherweise in naher Zukunft von der Aufnahme in Impfprogramme profitieren können."

(APA/dpa)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Symbolbild: Spritze für die Impfung gegen das Coronavirus
Inititative

"Es hat keinen Sinn, auf einen anderen Impfstoff zu warten"

Die Gruppe der "Impf-Enthusiasten" in Österreich wächst, betont die Initiative "Österreich impft". Die vorhandenen Impfstoffe wirken gut gegen die britische Mutante. Keine Impfung sei daher "keine Alternative".
Bei anderen, außerhalb von Österreich zugelassenen Impfstoffen bestehen noch Bedenken wegen fehlender Studiendaten.
Coronavirus

Experten betonen Wirksamkeit von Impfstoffen gegen Großteil der Mutationen

"Auf was Besseres warten macht keinen Sinn", sagt Virologe Krammer. Alle drei in Österreich verwendeten Impfstoffe würden "gegen den Großteil der in Österreich zirkulierenden Viren" gut schützen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.