Chronik

Österreich: Corona macht Integrationserfolge zunichte

Judith Kohlenberger von der Wirtschaftsuniversität Wien betreibt dort Forschungen zu Frauen mit Migrationshintergrund und Fluchterfahrungen.
Judith Kohlenberger von der Wirtschaftsuniversität Wien betreibt dort Forschungen zu Frauen mit Migrationshintergrund und Fluchterfahrungen.Die Presse/Clemens Fabry
  • Drucken

Corona hat vor allem bei jenen, die 2015 kamen, Integrationserfolge zunichtegemacht. Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund leiden hier am stärksten.

Es war eine Szene, die Marie-Luise Krobath-Fuchs nicht so schnell vergessen wird. „Es kam eine Frau zu uns, die hatte ihr Kind dabei“, erzählt die Projektkoordinatorin der Beratungsstelle Divan, bei der Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund im Fall von Zwangsheirat und Gewalt im Namen der Ehre unterstützt werden. „Wir haben sie gefragt: ,Warum haben Sie das Kind mit? Und warum ist es nicht in der Schule?‘“ Die Frau habe geantwortet: „Das Kind ist in Quarantäne.“

Das sorgte sofort für helle Aufregung in der Caritas-Einrichtung der Diözese Graz-Seckau, in der Frauen und Mädchen eine muttersprachliche Beratung geboten wird. „Wir haben gesagt: ,Bitte gehen Sie schnell nach Hause‘“, erzählt Krobath-Fuchs: „Und wir haben sie gefragt: ,Warum sind Sie überhaupt gekommen?‘“ Die Antwort der Frau war: „Was heißt Quarantäne?“

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.