Globus

Wenn die Welt gemeinsam Impfstoff kauft

Der Covax-Mechanismus sollte den Impfnationalismus aushebeln – gelungen ist das nicht.

April 2020: Die erste Welle der Coronapandemie ist in den meisten Ländern schon abgeflaut, an Impfstoffen wird mit voller Kraft geforscht. Während die Politiker noch im Unklaren sind, wie sie mit Lockdowns weitermachen sollen, denken die Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) schon weiter, sie fragen sich: Was soll eigentlich passieren, wenn die Wissenschaftler in ihren Labors erfolgreich sind?

In der Vergangenheit war klar: Wenn es neue Medikamente, Behandlungen oder Impfungen gibt, sind die reichsten Länder der Erde zuerst dran. Jene Regierungen mit hohen Schulden, geringen Steuereinnahmen und ohnehin maroden Gesundheitssystemen würden sich schwertun, überhaupt an Impfstoffe zu kommen. Schon bei dem Kampf um knappe medizinische Güter wie Masken, Desinfektionsmittel und Beatmungsgeräte war das übliche Muster zu erkennen: Wer mehr zahlt, bekommt auch mehr.

Bietergemeinschaft. Das Gegenmittel gegen diese Marktmechanismen sollte Covax heißen. Die Abkürzung steht für Covid-19 Vaccines Global Access und wurde im April 2020 unter Federführung der WHO gegründet. Die Idee: In einer Bietergemeinschaft sollten sich reiche wie arme Länder gemeinsam um Impfstoffe und Forschungsgelder bemühen. Die so erstandenen Vakzine werden dann nach einem Schlüssel aufgeteilt, sodass überall auf der Welt mehr oder weniger gleichzeitig mit dem Impfen begonnen werden kann. Dadurch soll ein Wettlauf um Vakzine verhindert werden, der deren Preise weiter in die Höhe treibt.

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