Anfang der 1990er steckte Porsche in der Krise. Die Rettung brachte ein Modell, das Traditionalisten unter den Markenfans (und Ahnungslose) bis heute nicht recht ernst nehmen wollen – dabei pflegt der Porsche Boxster sportliche Tugenden noch viel inniger als andere Modelle des Hauses. Eine Ehrenrettung zum 25-Jahr-Jubiläum.
Wie es einem geht, der den Boxster immer verteidigt hat? Ein bisschen wie dem zugegebenermaßen leicht trotteligen Alan in dieser Episode von „Two and a Half Men“. Alan zeigt Bruder Charlie den Boxster in der Garage:
„Tataaaaa!“
- Charlie, ernüchtert: „Du hast dir 'nen Boxster gekauft?“
- „Einen Boxster S. Wie findest du ihn?“
Charlie: „Süß.“
- „Wieso ...süß?“
Charlie: „Weil er aussieht wie die kleine Freundin von meinem Auto.“ (In der Garage steht noch Charlies Mercedes.)
Alan, unlocker: „Soll das heißen, er ist ein Frauenauto? Er ist kein Frauenauto. Er ist ein Porsche.“
Charlie: „Ja. Der süße kleine.“
Und so weiter in der Tour. Es kommt noch heraus, dass sich Alan das Geld für den Boxster von Mum geborgt hat. Und sich von Bussen überholen lässt. Und nie das Dach aufmacht, damit es länger neu riecht.
Charlie gibt's auf: „Mann, du bist echt ein analer Charakter.“
Dunkle Tage. Selten ist die Schmähung eines Automodells so nachhaltig in den Tankstellen-Smalltalk gesickert, wie es der frühe Boxster und seine Fahrer erleiden mussten (Fahrerinnen waren in der Hinsicht aus der Schusslinie). Aber woher kam die Häme, und war sie gerechtfertigt? Immerhin war der Boxster ein Riesenerfolg, und er drehte, wie wir noch ausführen werden, die Geschicke der Firma in ihrer dunkelsten Stunde.