Der Landeplatz für den Mars-Rover, der diese Woche aufsetzen soll, ist so geplant, dass sich dort zeigen könnte, wie das Leben entstanden ist.
Wenn alles nach Plan läuft, dann landet diesen Donnerstag der nächste Nasa-Rover – Perseverance gleich Ausdauer oder Beharrlichkeit – auf dem Mars, im 49 Kilometer weiten Jezero-Krater, den ein vor etwa vier Milliarden eingeschlagener Himmelskörper nahe dem Äquator hinterlassen hat. Tonmineralien zeigen, dass in ihm einst ein flaches Gewässer war – es gab den Namen, Jezero bedeutet in slawischen Sprachen See –, in seinen Sedimenten könnten sich Spuren dessen finden, was alle Marsmissionen suchen: Leben, der Rover soll mit einem Analysegerät danach fahnden, das die immer findigen PR-Spezialisten der Nasa Sherloc getauft haben.
Dieser Detektiv soll aber nicht nur frühem Leben auf dem Mars nachspüren, sondern auch der Entstehung des Lebens auf der Erde, darauf hofft der Biochemiker John Sutherland (Cambridge), der sich im Verfahren der Wahl des Landeplatzes für den Krater stark gemacht hat, weil er dort die „höchste Wahrscheinlichkeit für die Chemie“ sieht, die sich zu Leben aufstufen bzw. seine Bausteine bilden konnte: Informationsträger – DNA und/oder RNA –, Proteine, Fette. Ihre präbiotischen Vorläufer könnten aus flachen Gewässern stammen bzw. aus solchen, die periodisch trockenfallen (Nature 588, S.210).