Blick aus einer Moskauer Unterführung auf das Logo der Sberbank. Der Riese ist quasi ein Staat im Staat.
Aktien

Ist es an der Zeit, russische Aktien zu kaufen?

Vergiftungen, Proteste, Sputnik V – Russland hält die Welt in Atem. Doch was tut sich an der Börse? Experten sind positiv gestimmt. Am aussichtsreichsten sind just jene Großkonzerne, die jeder kennt.

Während im Westen Lockdowns herrschen oder mancherorts gar wieder verlängert werden, nimmt das Leben in Russland bereits seinen gewohnten Lauf. Partielle Einschränkungen sind weitgehend passé, diverse Cafés haben wieder rund um die Uhr geöffnet, die Impfungen mit dem russischen Vakzin Sputnik V. laufen. Der relativ lockere Umgang mit der Coronapandemie ist freilich nicht neu. Schon im abgelaufenen Jahr 2020 und speziell zu Beginn der Pandemie im Frühjahr ging Russland mit dem Mittel des Lockdowns relativ sparsam um. Das hat einerseits zu den weltweit vierthöchsten Infektionszahlen und zur zweithöchsten Übersterblichkeit unter den europäischen und den G-20-Staaten geführt – laut Vizepremierministerin Tatjana Golikowa betrug die Übersterblichkeit 17,9 Prozent, wobei 81 Prozent davon Covid-19 zuzuschreiben sind. Andererseits kam die Wirtschaft weitaus besser davon als in anderen Schwellenländern, geschweige denn in den westlichen Industriestaaten.

Unterm Strich fiel das Bruttoinlandsprodukt, das schon seit der Annexion der Krim im Jahr 2014 und den darauf folgenden Verwerfungen mit dem Westen einer Stagnation nahekam, im Vorjahr um 3,1 Prozent, so die vorläufige Schätzung des staatlichen Statistikamtes Rosstat. Das ist zwar die größte Kontraktion seit der Finanzkrise 2009. Aber im Vergleich zum damaligen Minus von 7,8 Prozent doch nicht einmal halb so viel und besser als die vom Wirtschaftsministerium prognostizierten minus 3,8 Prozent. Der Großteil des Einbruchs entfällt auf das erste Halbjahr und lag an der kurzzeitig verordneten Selbstisolierung sowie am Einbruch der Nachfrage nach Öl, dem wichtigsten Exportprodukt.

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