Die Austria verliert durch ein 0:1 gegen Hartberg die Top sechs aus den Augen. Stadtrivale Rapid patzt ausgerechnet vor dem Schlager gegen Meister Salzburg.
Wien. Es ist ein bislang etwas eigenartiges Jahr für die Wiener Austria, dieses Jahr 2021. Nach sieben Punkten aus den ersten drei Spielen gegen Ried, Admira und WSG Tirol befanden sich die Violetten nach einem misslungen Herbst wieder auf Tuchfühlung zu den Top sechs. Drei Punkte fehlten auf den WAC und die Meistergruppe vor dem letztwöchigen Gastspiel bei Meister Salzburg.
In Wals-Siezenheim zeigte die Elf von Peter Stöger eine couragierte Leistung, spekulierte nach 1:0-Führung sogar mit Zählbarem, um nach 90 Minuten doch mit 1:3 zu verlieren. Dennoch: Die Stimmung war positiv, ein Aufwärtstrend spürbar. Seit Sonntagnachmittag sieht die violette Welt wieder anders, weil trüber aus.
Das Heim-0:1 gegen Hartberg muss als herber Rückschlag im Kampf um einen Top-sechs-Platz verbucht werden. Ein Treffer von Florian Flecker in der 22. Minute nach einem schweren Patzer von Christoph Schösswendter entschied das Spiel zugunsten der Steirer. Weil der WAC (2:1 gegen Admira) auf die Siegerstraße zurückkehrte beträgt der Rückstand auf die Kärntner nun wieder sechs Punkte. Zudem meldeten mit Hartberg (wie Austria 18 Punkte) und St. Pölten (17) zwei weitere Teams ihre Ansprüche an.
Rapid patzt
Ausgerechnet im letzten Spiel vor dem großen Schlager gegen Red Bull Salzburg ist Rapids Siegesserie in der Bundesliga gerissen. Trotz langer Überzahl und einiger Topchancen reichte es am Samstag beim bisherigen Schlusslicht SCR Altach nur zu einem 0:0, weshalb sich der Rückstand auf Spitzenreiter Salzburg auf drei Punkte vergrößerte.
Aufgrund des klar schlechteren Torverhältnisses können die Hütteldorfer Platz eins auch mit einem Sieg am Sonntag in Wals-Siezenheim nicht übernehmen. Erstmals nach fünf Siegen gab es keinen Erfolg, zum erst zweiten Mal in dieser Meisterschaftssaison kein erzieltes Tor. „Dabei hatten wir genug Chancen, um zu gewinnen“, wusste Trainer Dietmar Kühbauer.
Seine Schützlinge scheiterten entweder an Altach-Goalie Martin Kobras oder an der eigenen Abschlussschwäche. Kühbauer: „Die Altacher hatten das Glück auf ihrer Seite und mit Kobras einen guten Tormann.“ Aus der rund 70-minütigen personellen Überlegenheit nach Gelb-Rot für Emanuel Schreiner konnte man kein Kapital schlagen.
„Der Ausschluss hat Altach in die Karten gespielt, weil sie dann mit Mann und Maus verteidigt und uns die Räume genommen haben“, bemerkte der Rapid-Coach. Vorwürfe machte er seinen Spielern keine. „Natürlich hätten wir lieber gewonnen, aber solche Spiele gibt es eben.“
Anders als Rapid bleibt Salzburg im Jahr 2021 weiter makellos. Im sechsten Spiel feierte der Meister den sechsten Sieg, wenngleich das 4:2 bei WSG Tirol einem harten Stück Arbeit vorangegangen war. Bevor es am Sonntag zum Spitzenspiel mit den Wiener kommt, wartet am Donnerstag das Hinspiel im Europa-League-Sechzehntelfinale gegen den spanischen Vertreter Villarreal. Über dieses Duell habe man schon in der Wintervorbereitung viel gesprochen. Trainer Jesse Marsch: „Zu Hause haben wir mit unserem Fußball immer eine Chance gegen gute Gegner.“
Villarreal ist aktuell Tabellenfünfter in der spanischen Primera Division. In der Europa League hatten die Iberer in der Gruppenphase mit Maccabi Tel Aviv, Sivasspor und Qarabag von sechs Spielen fünf gewonnen und nur einmal Unentschieden gespielt.
Bundesliga 16. Runde
SP S U N TORE P
1. Salzburg1713133640
2. Rapid1711421537
3. Sturm Graz169431532
4. Lask169341631
5. WSG Tirol16736324
6. WAC17737-324
7. Austria17467-418
8. Hartberg16466-1218
9. St. Pölten17458-517
10. Ried174310-1615
11. Altach173311-2112
12. Admira173311-2412
Austria – Hartberg 0:1, Ried – St. Pölten 1:1. WSGTirol – Salzburg 2:4, Altach – Rapid 0:0, WAC – Admira 2:1.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.02.2021)