Mein Montag

Die Zeugen Coronas und die Plandemie der Wirrologen

Dieser Demonstrant trägt seine Maske übrigens verkehrt.
Dieser Demonstrant trägt seine Maske übrigens verkehrt.APA/HERBERT PFARRHOFER
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Über neue Begriffe rund um die Coronapandemie – von der Pandemielüge bis zum Schlafschaf.

Informier dich erst einmal! Stimmt, irgendwo im Internet wird sich schon eine Seite finden lassen, auf der etwa ein veganer Koch oder ein anderer epidemiologischer Autodidakt etwas zum Thema zu sagen hat. Aus sprachlicher Sicht stößt man im Rahmen der Pandemie jedenfalls auf einige spannende Wortschöpfungen, ob man nun an das Virus glaubt oder nicht. Unter den Ungläubigen, die sich selbst gern als Querdenker sehen, gibt es zum Beispiel die Coronaleugner, die gegen die sogenannte Pandemielüge auf die Straße gehen. Die vermuten, dass hinter den Ereignissen der vergangenen Monate eine Plandemie steckt, mit der die Menschheit versklavt oder eine Coronadiktatur errichtet werden soll. Medial werden diese Menschen gelegentlich auch als Coronagegner bezeichnet – was halt ein irreführender Begriff ist, denn Gegner des Virus kann man ja eigentlich nur sein, wenn man daran glaubt. Und wirklich pro-Corona ist ja tatsächlich kaum jemand. Eine Anti-Coronademo ist also auch die falsche Diktion für die Menschen, die mit Transparenten aufmarschieren, auf denen die Existenz einer Impfverschwörung beschworen wird. Und wenn man sich anschaut, welche einschlägig bekannten politischen Aktivisten die Demos gegen die Coronamaßnahmen zuletzt gekapert haben, ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis irgendjemand auch einen Begriff wie Coronazi oder so ähnlich aus der Taufe hebt.

Umgekehrt gibt es auch schon knackige Bezeichnungen für all jene, die in den Augen der Maskenverweigerer blind durch die scheinbare Panikdemie taumeln. Da ist etwa das Schlafschaf, das sich von den Seuchensheriffs willig auf die Schlachtbank führen lässt. Oder man bezeichnet all jene, die sich an die Maßnahmen gegen Covid-19 halten, despektierlich als Zeugen Coronas. Wie, das glauben Sie mir alles nicht? Na dann informieren Sie sich doch einfach mal!

E-Mails an:erich.kocina@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.02.2021)

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