Noch ehe die Weltgesundheitsorganisation ihren Untersuchungsbericht aus Wuhan veröffentlicht hat, werden ihre Resultate öffentlich angezweifelt: Die USA kritisieren Pekings Umgang mit der WHO und sind besorgt.
Peking. Weniger als eine Woche nach der abschließenden Pressekonferenz der WHO-Delegation in Wuhan trat jenes Szenario ein, das es zu verhindern galt: Die Ursprungsfrage der Pandemie ist aufgrund gegenseitiger Anschuldigungen, Politisierungen und widersprüchlicher Aussagen zum Streitfall verkommen. Die einen halten die WHO-Mission für unfreiwillige Handlanger der chinesischen Propaganda, die anderen wettern hingegen hinter dem grundsätzlichen Infragestellen der WHO-Resultate politisches Kalkül.
So hat sich die US-Regierung sehr besorgt über Chinas Umgang mit der WHO-Untersuchung gezeigt, Peking müsse kooperieren und sicherstellen, dass die Mission der Experten unabhängig und frei von Einmischung bleibe, forderte der Nationale Sicherheitsberater, Jake Sullivan. Peking reagierte erzürnt. Tatsächlich lässt sich festhalten, dass die Weltgesundheitsorganisation nach ihrer vierzehntägigen Untersuchung in Wuhan die KP-Behörden nach außen hin mit Samthandschuhen angefasst hat. Überraschen darf dies nicht, schließlich steht und fällt jeder Zugang auf chinesischem Territorium mit dem politischen Willen der Staatsführung.