Vorsorglich verabreichte Blutverdünner sowie künstliche hergestellte Antikörper-Cocktails können aktuellen Studien zufolge schwere Verläufe und Todesfälle deutlich reduzieren.
Im Schatten der weltweit angelaufenen Impfprogramme und der Entwicklung weiterer Impfstoffe werden auch beachtliche Fortschritte im sogenannten Drug-Repurposing erzielt, also in der Untersuchung der Wirksamkeit von bereits zugelassenen Medikamenten. Neue zu entwickeln, würde zu lang dauern. Erst vergangene Woche ergab eine Studie der Universität Oxford, dass der seit Jahrzehnten von Asthma- und COPD-Patienten verwendete Cortison-Inhalator Budesonid die Erholung von Covid-19 beschleunigt, schwere Verläufe reduziert und den Bedarf an Spitalsaufenthalten letztlich um 90 Prozent verringern kann. Ähnlich vielversprechend sind aktuelle Ergebnisse von Studien über den Einsatz von Blutverdünnern sowie künstlich hergestellten Antikörpern. Letztere waren auch Teil der Behandlung von Ex-US-Präsident Donald Trump während seiner Erkrankung.
Blutverdünner
Covid-19 ist bekanntlich keine reine Lungenerkrankung, sondern kann alle Organe und auch die Gefäßinnenwände angreifen. Durchblutungsstörungen wie etwa die Bildung von Blutgerinnsel, die Gefäße verstopfen und zu Organschäden führen, gehören zu den häufigsten Komplikationen. Einer in den USA durchgeführten und im britischen Fachmagazin „The BMJ“ veröffentlichen Studie zufolge reduziert die prophylaktische Verabreichung von Blutverdünnern (niedermolekulares Heparin) zur Verhinderung von Blutgerinnsel die Sterblichkeit um 34 Prozent.