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My Ugly Clementines „Vitamin C“: Europas Indie-Album des Jahres

Welches Bandmitglied singt jeweils? Das bleibt bewusst unklar – zwecks Gleichberechtigung.
Welches Bandmitglied singt jeweils? Das bleibt bewusst unklar – zwecks Gleichberechtigung.(c) Ink Musik
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Das Debütalbum der rein weiblichen österreichischen Band My Ugly Clementine ist kurz und leicht zugänglich.

Die Wiener Band My Ugly Clementine wird mit dem Preis für Europas Indie-Album des Jahres ausgezeichnet - für ihr im Vorjahr erschienenes Debüt "Vitamin C". Es ist ein zugängliches Album. Musikalisch hat man sich stark am Indierock der späten Neunziger orientiert und am Grunge, ohne die experimentellen und punkigen Elemente, die Harmonisches verzerrten.

Der Grunge beschäftigte sich mit der eigenen Gefühlslage, mit dem stets einsturzgefährdeten Ich. My Ugly Clementine verhandeln das Verhältnis zur Außenwelt und betonen die weibliche Perspektive. Wer singt, muss man erraten, Mira Lu Kovacs oder Kathrin Kolleritsch, Nastasja Ronck oder Sophie Lindinger? Man wechselt sich ab, es soll keine Leadsängerin geben. Es klingt trotzdem wie aus einem Guss.

Textlich geht es um Selbstbestimmung, darum, sich selbst treu zu bleiben – im Kleinen. Das ist fast ein bisschen biedermeierlich, man verlegt sich aufs Innere, jetzt passt es zu Corona-bedingten Einschränkungen.

My Ugly Clementine setzte sich bei der zum elften Mal vergebenen Auszeichnung gegen namhafte Kollegen wie Ane Brun, Bohren & Der Club of Gore oder Rina Sawayama durch. Vergangene Preisträger waren u.a. Adele, The XX und Caribou. Die Gruppe konnte sich bereits über einen Amadeus Austrian Music Award in der Kategorie Alternative freuen. Mit dem bei Ink Music erschienenen "Vitamin C" habe das Quartett bewiesen, "welch großartiges Werkzeug Musik ist, um für mehr Toleranz, Inklusion und das Überwinden von Geschlechterklischees zu werben", wurde Impala-Vorsitzende Helen Smith in einer Aussendung zitiert.

My Ugly Clementine: Vitamin C
My Ugly Clementine: Vitamin C(c) Ink Music

(red.)

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