TV-Notiz

Medienkritik von Journalisten auf Servus TV: "Zu höfisch unterwegs"

Links saßen Lackner und Möhring. Rechts Walterskirchen und Köppel.
Links saßen Lackner und Möhring. Rechts Walterskirchen und Köppel.(c) Screenshot Servus
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Der Privatsender hat ein neues, interessantes Diskussionsformat: In "Links. Rechts. Mitte." kommen Journalisten zu Wort. Die Runde am Sonntag übte - virusbedingt - Medienschelte.

Der Titel ist natürlich eine Karotte, die dem Zuseher vor die Nase gehängt wird. "Links. Rechts. Mitte – Duell der Meinungsmacher" heißt das neue Talk-Format auf Servus TV, in das "Publizisten verschiedener politischer Richtungen" geladen werden. Eine öffentliche Kategorisierung der Gäste am politischen Koordinatensystem wurde freilich nicht explizit vorgenommen.

Dafür gab es Gruppierungen: Rechts Roger Köppel, Chefredakteur der Schweizer "Weltwoche". Er bezeichnete sich selbst als "die renitente Ausnahme" gegenüber den braven Schweizer Bürgern und saß neben Gudula Walterskirchen (Herausgeberin der "Niederösterreichischen Nachrichten" und "Presse"-Kolumnistin). Die beiden einte ihre scharfe Kritik an den Corona-Maßnahmen, dem Kernthema der Sendung. Links hatten Herbert Lackner, der Ex-Chefredakteur des "Profil" und Rubina Möhring, Präsidentin von "Reporter ohne Grenzen" Platz genommen. Diese beiden warnten eher vor den Gefahren der Pandemie. In der Mitte Moderator Christoph Kotanko, ehemaliger Chefredakteur des "Kurier".

Der Privatsender Servus platzierte seine neue Sendung wenige Minuten vor "Im Zentrum": jedenfalls eine Ansage. Man wolle "eine anspruchsvolle Auseinandersetzung von Meinungsmachern verschiedener Weltanschauung", hieß es, einen pointierten Austausch mit Erkenntnisgewinn. Ist das gelungen?

Die Meinungen der Diskutanten waren - wie versprochen - jedenfalls diverser als im ORF. "Es gibt für mich keine Rechtfertigung, dass eine Regierung den Menschen das Leben verbieten kann", sagte Köppel, ein klarer Gegner von Lockdowns. Das Wort "Verhältnisblödsinn" nutzte er ebenso gern wie das Wort "Diktatur", nicht selten kippte er, sich offensichtlich sehr an der eigenen Provokation erfreuend, ins Populistische (etwa bei der Forderung, dass man Politikern, die Lockdowns anordnen, 50 Prozent des Gehalts streichen müsse).

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