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Wiener sind erstmals Schüler-Staatsmeister im Skispringen

Stadtadler
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Meghann Wadsak (13) aus der Wiener Innenstadt und Sara Pokorny (12) aus Wien-Meidling holen zum ersten Mal Team-Gold nach Wien. Fabian Plank (12) aus Wien-Wieden kürt sich als erster Wiener seit 27 Jahren im Einzel zum Schüler-Staatsmeister.

„Mir ist zwischen den zwei Durchgängen mein Schuhband beim Schnüren abgerissen und dann in der Hektik auch noch eine Schnalle am Sprungschuh kaputtgeworden. Aber das war anscheinend ein Glücksbringer, weil wir das in letzter Sekunde noch hinbekommen haben und ich trotzdem voll konzentriert in die Spur gestiegen bin", sagt Fabian Plank, seit dem Wochenende österreichischer Schülermeister im Skispringen. „Meghann, Sara und ich haben natürlich gehofft, dass wir ganz vorne mitspringen können, wenn wirklich alles zusammenpasst. Aber dass es die Mädels im Team und ich vorher im Einzel echt geschafft haben, können wir gar nicht richtig fassen.“ Mit zwei Sprüngen auf jeweils 61 Meter gewann der 12-Jährige auf dem vierten Bezirk den Meistertitel in der Altersklasse Schüler I vor David Gruber vom SC Bischofshofen und Kenji Grossegger vom WSV Ramsau.

Bei den Mädchen holte Meghann Wadsak zuerst Silber und machte sich mit Sprüngen auf 59,5 und 57 Meter zur Vizemeisterin der Schülerinnen hinter Elisa Deubler vom WSV Bad Ischl. Im Teamspringen gemeinsam mit der Meidlingerin Sara Pokorny waren die beiden Mädchen aus Wien aber nicht zu schlagen und holten zum ersten Mal Skisprung-Teamgold in die Bundeshauptstadt. „Sara und ich pushen uns im Training auch immer gegenseitig zu besseren Sprüngen. Dass ich mit Gold im Team und Silber in Einzel heimfahren darf, ist ein tolles Gefühl“, sagt Meghann. Mit 58,5 und 59 Metern hat sie im Teambewerb auch die Höchstweiten in den beiden Durchgängen geholt. 

Die Meisterschaftssprünge von Sara gingen im Einzel auf 51 und 49,5 Meter und reichten damit für Platz 5. Im Teambewerb konnte sie sich auf 52,5 und und 54 Meter steigern. „Dass Meggie und ich dann wirklich gemeinsam Teamgold holen, ist ein urcooler Abschluss der österreichischen Schülermeisterschaften“, sagt Sara.

"Noch nie da gewesener Erfolg"

„Großes Kompliment an unsere Mädchen und Burschen", sagt Stadtadler-Sportvorstand Bernhard Wadsak. "Sie erleben - wie alle Schülerinnen und Schüler - einen extrem anspruchsvollen Winter zwischen Homeschooling, Verzicht auf physische Kontakte, Selbstorganisation im Lockdown und ihrem außergewöhnlichen Sport Skispringen unter schwierigen Trainingsbedingungen. Und dann holen sie einfach drei Goldmedaillen nach Wien. Das ist ein noch nie da gewesener Erfolg für unser Team."

„Letztes Jahr zum ersten Mal ein Jugendmeister aus Wien, heuer zwei Schüler-Teammeisterinnen, ein Schülermeister, eine Vizemeisterin - das zeigt, dass in Wien großes Potenzial für den Skisprungnachwuchs vorhanden ist", sagt Vereinsvorsitzender Florian Danner. "Wenn wir mit der Stadt Wien nach vielen Jahren Aufbauarbeit jetzt auch eine nachhaltige Nachwuchs-Trainingsschanze realisieren, können wir auch aus dem Osten Österreichs mehr und mehr Athletinnen und Athleten für unsere ÖSV-Nationalteams ausbilden."

Momentan fahren die Trainerinnen und Trainer der Stadtadler jedes Wochenende - im Sommer wie im Winter - zu den nächstgelegenen Sprungschanzen in der Steiermark, Oberösterreich, Salzburg und Kärnten. Die früheren Schanzen in Penzing, Währing und Hietzing sind allesamt seit Jahrzehnten verfallen. Der Verein kämpft seit Jahren für eine kleine Trainingsanlage für den Nachwuchs, der durch bewässterte Matten das ganze Jahr über ohne Schnee nutzbar wäre. 

(red.)

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